Montag

Wie Griechenland von seinen Schulden runterkommt? Endlich abrüsten!

Gerd Höhlers Kommentar im Handelsblatt am 2.5.11 auf Seite 7 blendet leider wesentliche Punkte der griechischen Pleite aus:


Dass Hellas jetzt vor dem finanziellen Kollaps steht, ist doch kein schicksalhaftes Naturereignis, das vom Himmel fiel (entgegen Höhlers Kommentar am 19.4. in der Zeitung "Die Harke"), sondern ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen Wirtschafts-Mißmanagement, bei dem Korruption der gesellschaftliche Kitt ist, Steuerbetrug der beliebteste Volksport und mittels der abwegigen Euro-Einführung völlig überhitzte unseriöse Immobilienspekulationen in Gang gesetzt wurden. Griechenland hat sich den Beitritt zur Euro-Zone mit eklatanten Statistik-Betrügereien und Zahlen-Manipulationen illegal ergaunert, und das alles mit ausdrücklicher Genehmigung der politischen Eliten in Berlin, Paris und Bruxelles. 


Angesichts eines solchen unsolidarischen Verhaltens nun nach immer mehr Milliarden von Geldtransfers in dieses griechische Faß ohne Boden zu rufen, ist absurd. Erstmal soll Griechenland selber zeigen, dass es mit seiner Staatssanierung ernst macht und z.B. bei seinem aberwitzigen Militarismus abspecken. Dieses Land leistet sich auch noch inmitten seines finanziellen Ruins einen riesigen aufgeblähten Militärhaushalt und eine Mega-Armee wie kein anderes Land Europas und tut damit so, als ob morgen der Dritte Weltkrieg bevor stünde. 


Vor so viel Ignoranz und Realitätsblindheit fasst man sich an den Kopf. Kein Wunder dass nicht nur in Finnland, sondern auch in Deutschland immer weniger Leute motiviert sind, mit gutem Geld die Mißstände eines solchen Landes weiter zu verfestigen. Wenn Hellas die Hälfte seiner Rüstungsausgaben in die Sanierung seiner maroden Staatsfinanzen stecken würde und zwei Drittel seiner sinnlos herumexerzierender Soldaten zum Jobben ins Ausland schicken würde, könnte es beweisen, dass es wirklich ernst machen will mit dem Sparen, statt auf der Tasche anderer Länder zu liegen. Warum üben Merkel, Schäuble und Co. da nicht entsprechenden Druck auf Athen aus?

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