Neulich hab ich wieder mal mit meinem Kumpel auf der Hardthöhe gesprochen. Wir kennen uns schon, seitdem ich Ende der 80er parlamentarische Anfragen zum Militär im Rheinland-Pfälzischen Landtag vorbereitet habe.
Bisher ist die Abschaffung der Wehrpflicht ja noch nicht beschlossen, aber die Blaupausen und Berechnungen dazu sind schon weit gediehen. Und Guttenberg scheint auch der Politiker zu sein, der sich durch Widerstände, selbst in seiner eigenen Partei, davon nicht abhalten lässt.
Was in der Öffentlichkeit aber noch gar richtig begriffen worden ist, hat mir dann, ich nenn ihn mal: Horst (Anonymität muss schon sein bei dem brisanten Thema) folgendermaßen verklickert: Ohne Wehrpflichtige werden viele Militär-Standorte in Deutschland geschlossen werden! Einer davon wird mein Wohnort sein, weil das dortige Eloka-Bataillon und die Cimic-Einheit stark mit Wehrpflichtigen besetzt sind.
Mich persönlich interessiert die militärpolitische Debatte zur Abschaffung der Wehrpflicht nicht allzu sehr. Aber über jede entmilitarisierte Stadt freue ich mich schon. Die lokale Presse in den betroffenen, dann: ehemaligen Standorten wird allerdings jammern: "wirtschaftlich unverzichtbar", "lange Tradition geht leider zu Ende", "unverständliche Entscheidung". Und die militärischen Patenschafts-Fahnen müssen in die Rumpelkammer. Ja, wer sich zu sehr auf die Bundeswehr verlässt, dem droht bei Abrüstung, dass die Soldaten die Stadt verlassen.
Bild: Spiegel online