Mittwoch

Die Causa Guttenberg: Einladung zum Betrug für alle?

Interessant zu lesen, wie sich manche äussern, denen nun der Polit-Star fehlt. Die Hälfte von sechs in einer nds. Lokalzeitung Befragten hat offenbar kein Problem mit einem Betrugsminister (obwohl er dann strafrechtlich vorbestraft wäre!). 
Quelle: n24.de

Es wäre interessant, was die drei jungen Leute wohl sagen würden, wenn eine Kassiererin sie beim Wechselgeld vorsätzlich betrügen, KellnerInnen in der Disko planmässig an gepanschten Getränken ordentlich Rebbach machen oder ein Musikladen ihnen CDs ohne darauf gebrannte Titel verkaufen würden? Betrügereien, die jede/r mal macht und um die man keinen Wirbel machen sollte, sondern sie einfach locker tolerieren? Da geht wohl schon die schlimme Saat eines politischen Strahlemanns auf, der sich doch immer so viel auf seine Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit und Honorigkeit eingebildet hat, a la: wenn schon ein Minister betrügt, dann dürfen es andere auch. Hoffentlich sorgen die Wählerinnen in vier Wochen dafür, dass diese Rechnung nicht aufgeht. 

Nach Guttenbergs Absturz kommt Merkels Flickenteppich

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Auch Guttenbergs Zweitgutachter hat geschlafen - Naivität oder was sonst?

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Betrug und Plagiats - wie leicht bricht das

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Guttenberg: Raus aus der Hardthöhe - jetzt droht der Staatsanwalt

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Tarnen und Täuschen bis zum Schluß: Der Betrugsminister hat nix gelernt

Die heutige FTD vom 2.3.11 analysiert scharfsinnig und brilliant die bemerkenswerten Vertuschungen und Pseudo-Rechtfertigungen des Ex-Doktors. Sehr empfehlenswerte Lektüre, um aus erster Quelle zu erfahren, mit welchem Versteck-Spiel der Fake-Promovierte auch noch seinen Abgang garniert.



Guttenberlusconi: The Party is Over

Quelle: FTD, 2.3.11, Seite 1

Presseschau zum Guttenberg-Abgang

Presseschau zum Guttenberg-Rücktritt: "Wahnsystem und Allmachtsfantasien" - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur

Merkel hat wieder mal nix kapiert

Minister-Rücktritt: Merkel attackiert Guttenbergs Gegner - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Der Polit-Star - endlich demaskiert

Jetzt, wo die Ex-Lichtgestalt und der Pseudo-Dr-Guttenberg entzaubert worden ist und wie in Andersens Märchen von des Kaisers neuen Kleider nackt dasteht, fließen bei manchen bemerkenswerte Krokodilstränen. 


Quelle: guedesweiler.wordpress.com



Da sagt doch auf Seite 2 der HAZ vom 2.März die Hauptgefreite G. in Masar: "Er kam immer glaubwürdig und ehrlich rüber." Glaubwürdig? Ehrlich? Will Frau G. immer noch nicht wahrhaben, was der endlich abgetretene Minister war: Ein Blender, ein Abschmierer, ein Betrüger, der von anderen Ehrlichkeit forderte, aber an seinen eigenen Maßstäben erbärmlich gescheitert ist?

Quelle: HAZ 2.3.11, S. 2
Und der Artikel von Drews u.a. auf derselben Seite zitiert einen anderen Soldaten: "Der wurde von der Opposition ins Abseits getrieben". Getrieben? Der Ex-Doktor hat sich doch selber ins Aus manöveriert mit seinen zwei Wochen währenden taktischen Doktorspielen, wo er die Wahrheit immer wieder geleugnet und nur, wenn die Faktenlage so erdrückend wurde, dass ihm keine andere Wahl blieb, scheibchenweise zugestanden hat. 

Glücklicherweise haben wir in unserer Demokratie eine starke Opposition, glücklicherweise gibt es mutige Blogger, Twitter und Facebook, glücklicherweise haben wir zigtausende von hart arbeitenden und ehrlichen jungen Wissenschaftlern, die mit ihrem massiven Protest diesen Hochstapler wieder dahin gebracht haben, wo er hingehört: zurück in sein fränkisches Schloß. Da kann er in Ruhe über das 1x1 wissenschaftlichen Arbeitens nachdenken, dem er in keinster Weise genügt hat, und über solch essentiellen Kategorien wie Wahrheit, Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit, die für ihn - wie sich jetzt herausstellt - nur propagandistische Füllworter gewesen sind. 

Und Frau Merkel sollte sich vor allen Menschen in Deutschland entschuldigen, dass sie so lange einem Plagiateur aufgesessen ist und ihn gedeckt hat, während Millionen in unserem Land nach den Maßstäben von Ehrlichkeit und Wahrheit studieren, handeln und arbeiten, von denen dieser Ex-Minister zwar wohlfeil auf seiner Webseite und am Mikrofon gesprochen, die er aber da, wo es darauf ankam, flugs über Bord geworfen hat. Ein Glück, dass ein solcher Blender die politische Bühne endlich verlassen hat. 

Das Netz hat Guttenbergs Rücktritt beschleunigt

Das Netz hat Guttenbergs Rücktritt beschleunigt Medien Nachrichten / HAZ - Hannoversche Allgemeine