Der Leitartikel in der online-Ausgabe der FTD von heute morgen redet wieder mal erfrischenden Klartext:
Was lange Zeit in der Öffentlichkeit Deutschlands und Frankreichs mehr oder weniger stillschweigend (der Unbequeme Blog ist eher die Ausnahme) nur als merkwürdige gigantische Zeilenspielereien von Finanzexperten in Bruxelles, Frankfurt und Paris beobachtet wurde, kommt nun in der öffentlichen Diskussion und in den Wahlkämpfen vor Ort an.
In den PIIGS wächst die ohnmächtige Wut zu erkennen, wie unfähige Banker und Immobilienhaie die Wirtschaft dieser Länder in den Ruin getrieben haben, und wie ihnen jetzt die Regierungen und Bruxelles befehlen, mit massiven Einsparungen, nicht zuletzt im Sozialbereich, bei Renten und Löhnen, die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen. Wieder mal werden individuell-induzierte Verluste von Bank-und Immobilien-MißmanagerInnen kaltlächelnd an die Bevölkerung weitergereicht.
An dem Ansinnen ist schon die irische Regierung gescheitert, die die nächste Wahl nicht überstehen wird; vielleicht noch nicht mal die morgige Haushaltsabstimmung, wo sie ihren Etat zur Abstimmung stellt - mit einem Defizit von über 30%. Und in Spanien ist der Fluglotsenstreik zum ersten Mal seit Franco wieder mit Hilfe des Militärs beendet worden.
Auf der anderen Seite ist es in Deutschland und Frankreich nur noch eine Frage kurzer Zeit, wenn die Bevölkerung die Sinnlosigkeit sogenannter "Rettungs"pakete erkennt und die Regierungen dafür abstraft, dass sie immer neue Milliarden in ein PIIGS-Loch ohne Boden schütten. Und schließlich wird über kurz oder land auch der Unsinn der Euro-Währung generell thematisiert werden.
Sieben Landtagswahlen stehen 2011 in Deutschland an. Gelegenheiten genug für die deutsche Bevölkerung, der Bundesregierung mit ihrer verfehlten PIIGS-Sanierungspolitik die Stop-Karte zu zeigen. Und statt Merkel ist dem smarten Baron aus Bayern durchaus zuzutrauen, dass er nicht nur die Wehrpflicht sondern als neuer Bundeskanzler auch den Euro versenkt.
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