Donnerstag

Italia am Ende - Euro am Ende?


DONNERSTAG, 10. NOVEMBER 2011
Guten Morgen Herr Luber,
es spricht einiges dafür, dass wir gestern den Anfang vom Ende der Euro-Zone gesehen haben. Der Anstieg der Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen von einst drei auf nunmehr 7,46 Prozent ist ein Alarmsignal der schrillen Art. Damit ist Europas drittgrößte Volkswirtschaft de facto vom freien Kapitalmarkt ausgeschlossen. Bliebe es bei dieser Zinsbelastung, würden zusätzliche Kreditkosten für die kommenden zehn Jahre in Höhe von 600 Milliarden Euro entstehen.

Alternativen gibt es derzeit keine. Die Refinanzierung der 1,6 Billionen Euro Staatsschuld durch den Euro-Rettungsschirm ist undenkbar. Der einzige Ausweg wäre ein Wachstums-, Spar- und Restrukturierungsprogramm, wie es Europa noch nie gesehen hat. Dann wäre Italien aus Sicht der Investoren wieder gesund. Nur: Italien wäre dann nicht mehr Italien. "Finanzmärkte starten Schocktherapie", haben wir unsere Titelgeschichte überschrieben. Dazu gibt es ein Klartext-Interview mit Italiens Starbanker Alessandro Profumo. Wer sich einen Rest an Europaromantik bewahren will, sollte diesen Komplex überblättern.


Ich wünsche Ihnen einen kraftvollen Start in den neuen Tag. Es grüßt herzlichst Ihr

Gabor Steingart
Chefredakteur

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