| Guten Morgen Herr Dr. Luber,
Die Bundeskanzlerin sagte gestern im CDU-Präsidium: Es soll keine gemeinsamen Anleihen der Euro-Staaten geben. Für diese Position hat Angela Merkel nicht nur die Mehrheit der Deutschen hinter sich, sondern auch den ökonomischen Sachverstand. Der sagt uns, dass gemeinsame Staatsanleihen erst am Ende einer Staatenbildung stehen können, nicht am Anfang. Die Handelsblatt-Redaktion hat in der heutigen Titelgeschichte "Sprengsatz Euro-Bonds" sieben gute Gründe zusammengetragen, warum eine Vergemeinschaftung der Schulden derzeit die Probleme nicht lösen, sondern verschärfen würde.
Apropos Euro: Die Europäische Zentralbank hat gestern wieder Staatsanleihen in Milliardenhöhe gekauft, um die Euro-Schwäche zu kaschieren. Merke: Unsere Wirklichkeit ist nicht so normal, wie sie aussieht. Diese Normalität ist gekauft.
Bundestagspräsident Norbert Lammert ist auf der Höhe der Probleme. In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt betont er, dass sich der Bundestag auch von einer europäischen Wirtschaftsregierung nicht in seinem "Königsrecht" - dem Budgetrecht - beschneiden lässt. Heute berät er mit den Parlamentarischen Geschäftsführern der Fraktionen über das weitere Vorgehen bei der Euro-Rettung. Merkels Zusagen auf diversen Rettungsgipfeln gehen ihm zu weit.
Ich wünsche Ihnen einen kraftvollen Start in den Tag. Herzlichst
Ihr
Gabor Steingart
Chefredakteur |
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