Nachfolgend drei kurze Auszüge aus der heutigen FTD-Kolumne von Wolfgang Münchau, FTD- und FT-Kolumnist und Leiter des Informationsdienstes Eurointelligence.
"Wir haben in der Euro-Krise den
ersten wirklich kritischen Punkt erreicht.
Vergessen Sie die ursprünglichen
Hilfsprogramme für Griechenland
und die Suppe neuer Krisenmechanismen.
Das sind Fußnoten gegenüber dem, was sich derzeit zwischen Berlin, Brüssel und Frankfurt
ereignet. Hier geht es nämlich um
nichts anderes als den mächtigsten
Konflikt zwischen Notenbank und
Politik in der europäischen Nachkriegsgeschichte.
Es geht um die Frage,
inwieweit man Staatsschulden in
Geld umwandeln darf."
"Das allein zeigt, dass hier niemand
das Problem lösen will. Es geht nur
um Scheinlösungen. Man will bis zu
den nächsten Wahlen etwas Zeit gewinnen
und stützt sich auf Bilanztricks."
"Bei allem Pragmatismus, der in
einer Krise gefordert ist, sollte man
nicht alle Prinzipien solider Geld- und
Finanzpolitik über Bord werfen. Für
die EZB geht es in dieser Auseinandersetzung
nicht nur um ihre eigene
Glaubwürdigkeit. Es geht um die
Zukunft der Europäischen Währungsunion.
Mit einer freiwilligen Umschuldung
wird kein Problem gelöst,
es werden neue geschaffen. Es wäre
der Anfang eines Weges, an dessen
Ende die vollständige Monetarisierung
stünde. Wenn jetzt alle Dämme
brechen, können wir die Eieruhr stellen
und die Restlaufzeit des Euro im
Sekundentakt beobachten."
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