Montag

Wie hier schon vorausgesagt: Nun ist Portugal dran

Eurointelligence News Briefing titelt seine heutige Ausgabe treffend:


"Portugal and the EFSF: déjà vu all over again"


Reuters berichtet, dass die Rettungsgespräche nun auch für Portugal, das dritte PIIG, begonnen haben, nachdem die Finanzmärkte auch diesem Land nicht mehr über den Weg trauen. Der portugiesische PM leugnet natürlich jegliche Krise (wie vordem schon Hellas und Eire). 

Aber schon meldet sich der Oppositionführer zu Wort mit der Drohung, dass Socrates politische nicht überleben wird, wenn das Land an den Tropf des EFSF kommt. Und weil im Rahmen der EU offenbar nix mehr hilft, spielt das portugiesische Finanzministerium nun noch verzweifelt die chinesische Karte aus.

Portugal steht nicht nur als Land für sich an der Wand. Zunehmend verstärkt sich der Druck Spaniens auf Lissabon: Lieber heute als morgen möchte Madrid, dass Portugal endlich resigniert und beim EFSF anklopft, damit Spanien nicht selber durch einen Bankrott Portugals in einen Insolvenzstrudel gerissen wird, weil Spanien in Kürze auch Anleihen auf dem Finanzmarkt plazieren muss. Wie Italien übrigens auch. 

Wolfgang Münchau, der brilliante Kolumnist der FTD blickt in seinem gewohnten Scharfsinn schon weiter: Portugal ist für ihn schon als Bankrott-Kandidat abgehakt; als nächstes wird die Finanzkrise Belgien und Italien erreichen, denn Investoren mißtrauen unstabilen Regierungen wie in Bruxelles und Roma. Kein Wunder dass sich die Anleihebedingungen für beide Staaten kontinuierlich verschärfen.

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