Samstag

Kleines Euro-Strudel-ABC: PIGS - PIIGS - PIIGFS - PIIGFNLS

Auf meine Kritik am Konstruktionsfehler des Euro, eine einheitliche Währung ganz unterschiedlichen Volkswirtschaften aufzuzwingen, hat ein Leser entgegnet, dass der US Dollar zum Beispiel auch in Ecuador gültig sei. Formell stimmt das, aber die US kommen natürlich nie auf die Idee - wie jetzt bei den Pleitesanierungen der PIIGS - Ecuador deshalb zu sanieren, nur weil in Ecuador mit US Dollars bezahlt wird.


Ein anderer überlegt, ob er die jetzt so schön rentierenden irischen Anleihen kaufen soll. Na ja, in der Zeit bis zum Rückzahljahr 2020 kann allerhand passieren, auch Unerfreuliches für den Anleger.


Und wen der schwindelerregende Umfang des EFSF beruhigt: Der EFSF kann natürlich nie diesen Billionenpapierbetrag real ausgeben, viel früher würde sein AAA rating rasch in den Keller fallen. Und genau das wissen die Anleger, und deshalb wetten sie auf die Enttarnung des - Egal-was-kommt-wir-zahlen-Bluffs.

In der Financial Times stand letzte Woche, dass Analysten und Händler schon über die PIIGS hinausgucken... und fragen, wann Frankreich und die Niederlande, zum Schluß dann auch Deutschland, in den Euro-Abwärtstrudel geraten. Zum ersten Mal werden jedenfalls nun auch Deutschland-Anleihen in bemerkenswertem Umfang abgestoßen.

Die nächste Pokerrunde zwischen Bruxelles und den Märkten kommt bestimmt. Das Portemanai des Bloggers hofft, dass alles vielleicht doch noch gut ausgeht, aber sein Intellekt fürchtet den Kollaps.

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