Nachdem die Eurozone-Staaten ihre nationalen Währungen aufgegeben haben, werden die divergierenden Interessen zwischen Deutschland und den PIGS immer deutlicher. Am Ende erwartet Brittan die Wiedereinführung der alten Währungen oder vielleicht eine neue Nachfolge-Zone.
Den (auf Papier so eindrucksvollen) Austerity-Plänen der PIGS-Staaten (massive Reduzierung der Staatsausgaben und drastische Steuererhöhungen), mit der sich die PIGS das europäische Rettungspaket erkauft haben, gibt Brittan keine Chance. Selbst autoritäre Diktaturen wie die Griechischen Obristen oder Salazar hätten solche riesigen wirtschaftlichen Veränderungen mit ihren immensen gesellschaftlichen Verwerfungen, mit denen sie einher gehen, nicht durchsetzen können.
Natürlich werden die Pro-Euro-Verfechter alles dran setzen, die Euro-Zone zu erhalten. Sie werden flankiert von den Banken, die so viel Geld in den PIGS investiert haben. Aber dass Staaten eine Währungsunion verlassen, ist keine absolute Neuigkeit: 1979 ist z.B. Irland aus der Währungsunion mit UK ausgetreten.
Zur der Zeit, als eine Pfund-Abwertung in UK das große Tabu war, gab es im britischen Finanzministerium ein sogenanntes "Katastrophen-Buch" = ein Szenario wie man mit dem Undenkbaren umgehen müsste, wenn es denn entgegen jeder Prognose dennoch einträte. Brittan ist sich absolut sicher, dass es ein solches Katastrophen-Regiebuch natürlich auch jetzt schon in Athen, Frankfurt und anderen Ländern vorliegt, streng geheim natürlich.
Die Deutschen werden sich freuen, wenn die D-Mark wiederkommt, und die PIGS-Länder werden sich freuen, wenn sie wieder mit ihren früheren Währungen hantieren können, statt Stagnation und drastisch fallenden Lebensstandard zu erleben. Und Frankreich wird einsehen müssen, dass all ihre geschickten Währungsmanöver der letzten Jahrzehnte ihnen letztlich doch nicht die Oberherrschaft über Deutschland eingebracht haben.
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