Heute fahr ich ins Kloster Riechenberg. Ob ich von dort mobil bloggen werde, weiß ich noch nicht.
Klöster haben für moderne Menschen zunehmende Attraktivität. Anselm Grün, der Wirtschaftleiter einer Benediktinerabtei, ist seit Jahren Star der Bestsellerlisten und hat es immerhin bis zum Kolumnisten für die BILD-Zeitung gebracht. Er bietet Jahr für Jahr Entspannungsseminare für ManagerInnen an (obwohl er ehrlich bekennt, sich auch in der Finanzkrise mit Spekulationen zu Lasten seines Klosters verzockt zu haben).
Riechenberg ist keine Star-Adresse im Sinnsuchsegment unserer Gesellschaft. Hier waltet Bescheidenheit, Stille und freundlicher Umgang. Heuer machen sie dort das Experiment einer kleinen Sommerakademie.
Ich soll ein Referat halten über das World Wide Web. Wär ja an sich für mich Web-Junky ein präsentatives Heimspiel, wenn da nicht der Titel - für ein Kloster angemessen - doch filigraner wäre: "Die Frage nach Gott und das World Wide Web". Da hab ich mich gründlich und intensiv vorbereiten müssen.
Was dabei rausgekommen ist, stell ich ab nächsten Sonntag online hier in den Blog. Wir sollen auch zwei Gedichte für einen Literaturabend mitbringen. Meine beiden werden auch nächste Woche online hier zu lesen sein.
Und weil ich der charmanten Akademieleiterin einfach nichts abschlagen konnte, hab ich mich auch für ein kleines Gitarren-Soiree bereit erklärt, allerdings nur, weil ich dort fehlertolerantes Publikum erwarten kann. Sehr beruhigend, weil ich nur Amateur bin.
Und schliesslich wird es noch einen meditativen Barockabend zwischen Bäumen, Klostermauern und plätscherndem Bach geben, wo ich etwas Telemann, Corelli und Loeillet flötenspielen werde. Ich bin auf alles gespannt. Entspannung und Aufmerksamkeit - eine gute Mischung.
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