Mittwoch

Der Euro im Zentrum des Sturms



Ein lesenswerter Vorab-Kommentar zum EU-Gipfel von Wirtschafts-Kolumnist Wolfgang Münchau in der heutigen FTD auf Seite 24 fasst zusammen:


"Was damals im Maastrichter Vertrag und später im Stabilitäts- und Wachstumspakt verklausuliert wurde, war eine Schönwetterkonstruktion, die einem gefährlichen Orkan nicht standhalten kann. Was wir jetzt haben, ist der perfekte Sturm. Die Krise kam mit dem Ende des schönen Wetters."

Dienstag

Mathiopoulos: Noch uneinsichtiger als Guttenberg

Plagiatsfall Margarita Mathiopoulos: Wieder ein böses Ende für eine Dissertation? - Forschung und Lehre - FAZ


m.faz.net

Gauck bleibt sich treu: Auch beim Militär





Auf die Rede von Gauck bei der Bundeswehr-Führungsakademie
(http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/2012/06/120612-Bundeswehr.html)
gab es folgende Reaktion vom Versöhnungsbund:


Pressemitteilung des 
Internationalen Versöhnungsbundes - Deutscher Zweig
Schwarzer Weg 8
32423 

Offener Brief des Internationalen Versöhnungsbundes - Deutscher Zweig
an Herrn Bundespräsident Joachim Gauck


Minden, den 26. Juni 2012

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Gauck,

mit Entsetzen und Empörung haben wir Ihre Rede bei der
Führungsakademie der Bundeswehr am 12.6.2012 vernommen. 
Insbesondere sehen wir Ihre Rede sehr kritisch als eine Rechtfertigung und
Verharmlosung von Kriegseinsätzen an. Wir wollen und können uns nicht
damit abfinden, dass noch mehr (deutsche) SoldatInnen getötet werden
und auch andere Menschen töten, was Sie im übrigen nicht erwähnen.

Eine Gesellschaft in diesem Kontext als "glückssüchtig" zu bezeichnen,
finden wir sehr zynisch, da es nicht einfach um "Hedonismus" geht, von
dem Sie an anderer Stelle sprechen, sondern um die Würde und das Recht
auf Leben und Unversehrtheit, die jeder Mensch - egal ob als SoldatIn
oder ZivilistIn - besitzt. Über dieses Recht setzen Sie sich mit Ihrer
Rede hinweg, das ebenso für alle Menschen gilt wie z. B. für die
Menschen, die im September 2009 im afghanischen Kundus bei der vom
deutschen Oberst Georg Klein befohlenen Bombardierung getötet wurden.

Nach den neuen „Verteidigungspolitischen Richtlinien“ des
Verteidigungsministers de Maizière gehört die Rohstoffabsicherung zu
den „nationalen Interessen“ (Quelle s. u.). Es geht also nicht um die
von Ihnen beschworene Freiheit, oder bedeutet Freiheit nach Ihrem
Verständnis, dass die Bundesrepublik wie andere Industriestaaten die
Freiheit hat, die Zweidrittel-Welt auszuplündern? Die Bundeswehr
praktiziert die staatlich-institutionalisierte Aufhebung des in
unserer Gesellschaft verankerten Tötungstabus. SoldatInnen erlernen
dort die Anwendung tötender Gewalt. 

Bereits das Erlernen, wieviel mehr die Androhung und erst recht die
Anwendung tötender Gewalt stehen im direkten Widerspruch zur
Gewaltfreiheit. Unseres Erachtens ist Gewaltfreiheit eine
unverzichtbare Voraussetzung, wenn nicht der Ermöglichungsgrund für
jede Art menschlicher Kommunikation. Ohne Gewaltfreiheit ist die
Achtung vor der Würde des Menschen nicht möglich. In diesem Sinne
können wir es nicht verstehen, wenn Sie die "Ohne uns"-Haltung gegen
eine neue Erstarkung des Militarismus in Deutschland kritisieren. Sie
selbst bezeichnen (militärische) Gewalt als ein Übel, rechtfertigen
sie aber als ein - manchmal notwendiges - Mittel, um andere Gewalt zu
überwinden. 

Uns geht es auch nicht nur um "Ohne uns": Sie ignorieren, dass es
viele zivile, gewaltfreie Alternativen der Konflitkbearbeitung gibt,
von denen einige als Ziviler Friedensdienst auch von der
Bundesregierung finanziert werden. Dabei sind auch die zivilen
Interventionen in Konflikte nach dem "Do no harm"-Ansatz von Mary B.
Anderson mit der notwendigen Konfliktsensibilität durchzuführen, die
wir bei militärischen Interventionen vermissen. Wenn nun Waffengewalt
und Kriege Frieden schaffen würden, sozusagen als Ihre Lehre aus der
Geschichte, dann müsste ja nach all dem Töten, den Zerstörungen und
den Grausamkeiten, nach all den zivilen und militärischen Toten der
letzten Jahrhunderte, der Weltfrieden schon längst ausgebrochen sein.
Das ist er aber nicht.

Auch unser Lehrer und Bruder, der Wanderprediger aus Nazareth, in
dessen Nachfolge Sie als Pfarrer stehen, war an dieser Stelle schon
anderer Meinung als Sie. 

Der Internationale Versöhnungsbund setzt sich seit 1914 für eine
Kultur der Gewaltfreiheit ein und ist weltweit in über 40 Ländern
vertreten. Seine Mitglieder haben in zahlreichen Projekten Erfahrungen
damit gesammelt, Gewalt gewaltfrei zu überwinden. Bekannt geworden
sind vor allem die Friedensnobelpreisträger Martin Luther King,
Mairead Corrigan-Maguire und Adolfo Maria Pérez Esquivel. In der
Hoffnung auf einen in dieser Hinsicht alsbald wirksamen Politikwechsel
– für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung –

verbleiben wir mit freundlichen Grüßen

Dr. Matthias Engelke,
Vorsitzender des Internationalen Versöhnungsbundes - Deutscher Zweig

Montag

Online-Partizipation

logo

Bergwerksanlage Duhamel - Projektinfo



Dieser Link führt zur bundesweit ersten E-Partizipation zur Ideenfindung für die Nachnutzung einer Bergehalde im Saarland. Sehr spannend - jedeR kann teilnehmen. Das Planungsbüro FIRU in Kaiserslautern betreut das Vorhaben.FIRU-mbH Logo



Der Querdenker Gunter Dueck zu Papierbüchern und E-Books

SINNRAUM - Daily Dueck Aktuell

Gunter Dueck - Mehr zu meiner Person und Motivation

In der heutigen FTD


  • Interview mit  Burkart Braunbehrens, Miteigentümer des Rüstungskonzerns Kraus-Maffei-Wegmann (Seite 4)
  • Noch mehr Hintergrunds-Informationen zu KMW (Seite 23)
  • Hintergründe zum EnBW-Kauf durch Mappus (Seite 10)
  • Empfehlungen neuer Kinder- und Jugendbücher (Seite 26)

Aufstieg und Abstieg im BMZ



Friedel Eggelmeyer, der unter Minister Niebel eine steile Karriere im BMZ zu machen schien und vor einem Jahr Redner bei einer Militärveranstaltung in Neustadt/Rbg war (Bericht im Unbequemen Blog), ist in Ungnade gefallen und muss im Juli das Ministerium verlassen. 


Der Euro und das internationale Finanzsystem

U.S. Banks Aren’t Nearly Ready for Coming European Crisis - Bloomberg

Freitag

Die Gefahren der Euro-Krise für Deutschland


Eurointelligence - The Euro-Zone Debt Crisis – “We Need To Talk About Germany!”

EM-Gleichheit?



Ein Faktor bleibt bei Kommentaren zur EM bedauerlicherweise sehr unterbelichtet: die sehr untschiedlichen "Startbedingungen". Nicht nur das Reichtumsgefälle der  teilnehmenden Staaten, sondern der simple aber wichtige Aspekt "Bevölkerungszahl". 


Zur Vedeutlichung:


Deutschland       82 Millionen EinwohnerInnen
Frankreich          62
Spanien              46 
Italien                  60
England              50
Griechenland      12
Portugal              11
Tschechien         10




Sicher ist das Spielerreservoir in einem Land, das achtmal mehr Einwohner hat als ein anderes bedeutend höher. Eigentlich müssten die "kleinen" Staaten deshalb einen Bonus bekommen. Andererseits sind Staaten wie z.B. Russland und die Ukraine schon in der Vorrunde ausgeschieden trotz ihrer großen Bevölkerungszahl. Aber noch schöner ist, dass es Portugal jetzt unter die letzten Vier geschafft und nicht zu vergessen die Europameisterschaft der dänischen "Urlaubself" 1992 und die von Griechenland 2004. 

Focus: Leben


In der heutigen FTD gibts ein Interview mit dem Gründer von "The School of Life"

Zur Website der "School of Life"






Selbstverständnis:
The School of Life is a new enterprise offering good ideas for everyday living.
We are based in a small shop in Central London where we offer a variety of programmes and services concerned with how to live wisely and well.

We address such questions as why work is often unfulfilling, why relationships can be so challenging, why it’s ever harder to stay calm and what one could do to try to change the world for the better.

The School of Life is a place to step back and think intelligently about these and other concerns. You will not be cornered by any dogma, but directed towards a variety of ideas - from philosophy to literature, psychology to the visual arts – that tickle, exercise and expand your mind. You’ll meet other curious, sociable and open-minded people in an atmosphere of exploration and enjoyment.

Donnerstag

Wenn Deutschland nicht mehr zahlen kann

Germany may face bankruptcy unless it accepts ECB debt monetisation

By: Charles Wyplosz

21.06.2012

Whichever way things go, Germany will have to pay for a substantial amount of Euro Area public debts. The more we wait, the higher the bill. This does not mean that the Euro Area is a transfer or a fiscal union. It means that managing a common currency requires careful actions. The current mess is the direct consequence of the mistaken policies followed since the beginning of the sovereign debt crisis, at Germany’s behest.



zum Artikel:

Eurointelligence - Germany may face bankruptcy unless it accepts ECB debt monetisation

"Sport-Briefe"



Briefe bewegen die Welt -Triumphe und Tragödien des Sports
Briefe bewegen die Welt -Triumphe und Tragödien des Sports
von Hellmuth Karasek
Gebundene Ausgabe
Preis: EUR 19,90

Rezension von Winfried Stantzik
Nach den bisher drei sehr erfolgreichen Bänden "Briefe bewegen die Welt", von denen mich insbesondere der dritte über "Politik und Geschichte" fasziniert hat, legt der relativ unsportlich daherkommende Intellektuelle und Literaturkritiker Hellmuth Karasek einen vierten Band vor, in dem es um "Triumphe und Tragödien des Sports" geht.

Von einem Brief des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn an Ernst Moritz Arndt aus dem Jahr 1811 bis hin zu dem Brief der Bundeskanzlerin Angela Merkel an den Formel 1 Weltmeister Sebastian Vettel aus dem Jahr 2011 spannt sich ein Bogen von 200 Jahren.

Zwei ganz kurze Texte haben mich erinnert an große Fußballereignisse. Da ist zum einen der Brief Franz Josefs Wagners in der BILD an Franz Beckenbauer während der Heim-WM 2006, in dem er schreibt: "Franz Beckenbauer liebt den Ball wie eine Frau. Klinsmann liebt den Ball wie ein Vorstandsvorsitzender."

Und da ist der legendäre Elfmeterzettel, den der Torwarttrainer der Nationalmannschaft, Andreas Köpke, auf dem Briefpapier des Schlosshotels im Grunewald vor dem Elfmeterschießen im WM-Viertelfinale gegen Argentinien seinem Torwart Jens Lehmann zusteckte, ein Zettel, um den sich im Anschluss ein Mythos rankte.

Alles in allem ist dieser Band nicht so historisch aufschlussreich wie sein Vorgänger, aber für Freunde des Sports ist es ein schönes Geschenk.