Montag

Hellas-Sanierung: Dem Chaos einen Schritt näher


Treffender als Kolumnist Frank Wiebe im Handelsblatt vom 06.06.2011, Seite 11 kann man über das ggw. Wirrwarr um die Sanierung Griechenland nicht titeln. Und damit die BlogleserInnen nicht meinen, hier mache sich einer unziemlich lustig über EZB, Schäuble, Juncker oder Merkel nachfolgend ein paar gelungene Textproben, wieso Wiebe zu seiner Einschätzung kommt (am besten den Artikel vollständig online bei handelsblatt.com lesen oder noch besser gleich die heutige HB-Ausgabe kaufen)

"Da sollen die privaten Gläubiger zur Kasse gebeten werden. Das muss aber so freiwillig geschehen, dass die Finanzmärkte – und die Bundesbank und die Europäische Zentralbank (EZB) – das Spiel mitmachen. Denn bei allem, was zu unfreiwillig aussieht, müsste die EZB aufhören, griechische Anleihen als Sicherheiten zu akzeptieren – und könnte die griechischen Banken nicht weiter flüssig halten.
Auf der anderen Seite muss die Aktion aber so unfreiwillig ablaufen, dass am Ende irgendein privater Gläubiger dabei mitspielt. Kosten darf das auch nichts, weil das ja wiederum den Wählern – und den Parlamenten – nicht zu vermitteln wäre".
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"Die Regierung in Berlin will irgendetwas mit den privaten Gläubigern durchziehen, um klarzumachen, dass sie sich nicht von den Banken herumkommandieren lässt. EZB und Bundesbank – und ähnlich der Internationale Währungsfonds (IWF) – müssen deutlich machen, dass sie keine Handlanger der europäischen Politik sind."
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"Der IWF hält sich vornehm zurück, die EZB erklärt vor allem, was nicht geht. Die Regierung in Berlin lässt sich von der Angst vor den Wählern treiben, und die anderen Regierungen warten ab, was Berlin macht. Jean-Claude Juncker, der Vorsitzende der Eurogruppe, gibt tapfer zu jeder neuen Entwicklung einen mehr oder minder verklausulierten Kommentar ab, hat aber wenig Einfluss."

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