Freitag

Die Kriegserklärung des Präsidenten

Unter Berufung auf stern.de schreibt ftd.de zur Causa Wulff:




"Allerdings: Dabei belässt es Wulff nicht. Er schlägt vor, dass man sich direkt nach seiner Rückkehr zusammensetzen könne, und dann lädt er verbal durch: "Dann können wir entscheiden, wie wir Krieg führen wollen." Er droht mit Strafantrag, seine Anwälte seien "bereits beauftragt". Er werde am Mittwochmorgen - also zwei Tage nach dem Anruf, dann wieder in Berlin - mit seiner Frau eine Pressekonferenz machen, dort werde es um die Methoden der "Bild"-Zeitung gehen. Wie bekannt, fallen dann noch die Worte "Rubikon überschritten" und "endgültiger Bruch mit dem Springer-Verlag"."

Internetplattform zum Bundespräsidenten

Studenten eröffnen das Online-Portal www.direktzu.de/wulff

Eine Gruppe von Studenten des Otto-Suhr Instituts der Freien Universität Berlin und anderen deutschen Hochschulen schafft einen innovativen Weg zur direkten Kommunikation zwischen Bundespräsident Christian Wulff und der Bevölkerung. „Wir möchten nicht nur Antworten von den Medien, sondern von Wulff direkt“, so Tobias Röcker, einer der Initatoren des Web-Angebotes.

In Zeiten moderner Kommunikationstechniken ist es Aufgabe der führenden Politiker, die Fragen der Menschen ernst zu nehmen und auf diese direkt zu antworten. Auf der Plattform kann jeder Bürger eine Frage stellen und die Fragen anderer Nutzer lesen und bewerten. Die Fragen mit der größten Zustimmung  werden regelmäßig an Herrn Wulff weitergeleitet.

 
Unabhängig von aller aktuellen Kritik möchten wir die Chance bieten, Vertrauen wiederherzustellen. Die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland braucht Vertrauen in das Amt des Bundespräsidenten. Wenn dieser sich der Bevölkerung direkt stellt und mit Offenheit und Ehrlichkeit ihre Fragen beantwortet, bietet die Krise neue Möglichkeiten einer direkteren und bevölkerungsnahen Kommunikation zwischen dem „Ersten Mann“ im Staat und seinen Bürgern.
Für die Gründer der Studenten-Initiative steht fest: Klarheit kann es nur durch transparente und ehrliche Antworten geben.

Auf dieser Plattform können Sie sich mit Ihren Anliegen und Fragen direkt an den Bundespräsidenten Christian Wulff wenden. Sie können eigene Beiträge formulieren oder sich an der Abstimmung bereits gestellter Fragen beteiligen. Am Ende der Woche werden die drei meistgestellten Fragen an den Bundespräsidenten übermittelt. Die innovative, internetbasierte Kommunikationslösung wird von der relevantec GmbH zur Verfügung gestellt.

Über die Initiative

Das Internet-Angebot „Direkt zu Wulff!“ ist ein nicht-profitorientiertes Projekt von Studenten verschiedener Hochschulen. Gründer und Initiatoren sind Patrick Tammer und Tobias Röcker, beide Politikstudenten an der Freien Universität Berlin. Neben weiteren engagierten Studenten der HU und FU Berlin  wird die Initiative auch von Studenten aus Passau, Freiburg, Karlsruhe, Magdeburg und Leuven (Belgien) unterstützt. Die Plattform „Direkt zu Wulff!“ wurde von ihnen mit technischer Unterstützung der relevantec GmbH realisiert.
Sie dient der Förderung von gesellschaftlicher Kommunikation, Transparenz und Basisdemokratie und somit einer aktiven und konstruktiv-kritischen Einflussnahme auf die Politik der Bundesrepublik Deutschland. 

Kontakt:
„Direkt zu Wulff“                Telefon:     0157 34 99 03 90
c/o Tammer, Röcker                 Mail:         direktzuwulff@googlemail.com
Havelberger Str. 15
                Facebook:    facebook.com/direktzuwulff
10559 Berlin

Zu Gast bei Freunden - ein Maßnahmenkatalog aus aktuellem Anlass

Früher, in der guten alten Zeit haben wir uns mit Iso-Matte, Schlafsack und einer Aldi-Weinflasche als Geschenk bei der WG unserer Freunde einquartiert. In einer Zeit allerdings, wo selbst bei freundschaftlichen Beziehungen die Grundfesten unserer Republik ins Wanken geraten, ist solche Naivität fehl am Platz und kann geradezu gefährlich werden. Die Vorsicht gebietet also, für solche sog. "Freundschafts"-Besuche einige Vorkehrungen zu treffen. Hier die wichtigsten Tips des Bloggers:


(Schon vor dem Eintreffen in der Wohnung deines Freundes:) Zur Deckung der erwartbaren Kosten der Unterkunft, und um dem eventuellen Vorwurf einer Vorteilsnahme bereits im Vorstadium entgegen zu treten: Überweise einen namhaften Vorabbetrag a conto - aus aktuellem Anlass besser nicht mehr in Euro - auf ein Schweizer Nummernkonto in Franken an den Freund, den du besuchen willst. (Stichwort: "Home of Friends"). 

Begleiche alle (!) Kosten für die Verpflegung nach erfolgter In-Rechnungstelle per Quittungsbelegen durch deinen Freund innerhalb von drei Tagen (spätestens). 

Gib deinem Freund sicherheitshalber einen großzügigen Betrag in cash in die Hand (quittieren lassen!), wenn du dich von ihm bei der Abreise verabschiedest: Als Aufwandsentschädigung, was er/sie in der ganzen Zeit hätte arbeiten können, nur weil du ihn in aller Ausführlichkeit mit dem geschilderten neuesten Tiefpunkt einer deiner Beziehungskisten genervt hast.

Angesichts der steigenden Anforderungen an die Transparenz zum Aufenthalt bei "Freunden": Ersuche deinen Freund um die Installation folgender technische Installationen vor deiner Ankunft in seiner Wohnung:

  1. Einbau separater Wasserzähler für Dusche, Wasserhahn und WC im Badezimmer
  2. Mit Gesichtserkennung arbeitender Stromzähler für alle in der Wohnung vorhandenen Stromquellen
  3. Mobiler Heizungsthermostat (als iPhone-App) mit Einstellmöglichkeiten von tatsächlicher und gefühlter Zimmertemperatur plus Umrechnungsdisplay in Energieverbrauchs-Einheiten 

Da auch nach diesen Vorsichtsmaßnahmen nicht verbürgt ist, dass du nicht in das Fahndungsraster einer ungerechtfertigten Bereicherung geraten kannst, solltest du zeitgleich in der Stunde der Ankunft in der Stadt, wo du deinen Freund besuchen willst, bei der Staatsanwaltschaft des dortigen Landgerichtes (ersatzweise: Amtsgericht) eine salvatorische Selbstanzeige einreichen, damit die Behörde unverzüglich schon während deines freundschaftlichen Besuches zeitnah und ortsmilieugerecht jedem Anfangsverdacht für ein evt. Ermittlungsverfahren detailliert nachgehen kann. 

Damit Gespräche vor Ort in der anzustrebenden Entspannung und Diskretion erfolgen können, dringe bei deinem Freund darauf, dass er selbstverständlich jegliche Mailboxen, Anrufbeantworter und ähnliche Kommunikations-gadgets vor deinem Eintreffen entfernt. 

Schließlich solltest du in Erwägung ziehen, die Wohnung deines Freundes nur mit zwei, natürlich von dir privat bezahlten Mitgliedern eines namhaften Wachpersonaldienstes und einem Anwalt nach deiner Wahl zu betreten. Denn falls die Räume des Freundes deinen Sicherheitsvorstellungen nicht entsprechen, solltest du darauf bestehen, dass diese Damen und Herren während eurer Zusammenseins auch zugegen bleiben. 

Da unsere Republik bekanntlich in diesen Wochen für die Gestaltung von Freundesbesuchen erheblich sensibilisiert worden ist, dürfte dieser o.a., zugegebenermaßen überaus moderater Maßnahmenkatalog für deine Freunde nur eine Petitesse darstellen. 

Um allerdings den höchsten Ansprüchen an Transparenz, die unsere Gesellschaft inzwischen an alle Vorgänge unseres Landes stellt, gerecht zu werden: Versäume nicht, Vertreter meinungsbildender Presseorgane von deinem Besuchs-Termin zu unterrichten. Sicherlich kann dein Freund den Journalisten kleine Klappstühle, diskret (je nach Witterung) im Garten oder im Flur vor seiner Wohnung plaziert, zur Verfügung stellen. 

Außerdem: Stell die email deiner Besuchsankündigung zeitgleich auch bei facebook, twitter, linkedin, studivz und anderen einschlägigen blogs und sozialen Netzwerken ein.

So vorbereitet kannst du entspannt anreisen und dich auf den Besuch bei deinen Freunden freuen. Happy Friends´ Travelling!

Wenn ein Präsident das Gesetz nicht kennt

Sven Clausen im heutigen FTD 17h News Update über Wulff:


"Entweder er hat vorsätzlich gelogen.
Oder er ist leichtfertig mit den deutschen
Gesetzen umgegangen. Beides
verbietet die deutsche Verfassung
dem Bundespräsidenten. Deswegen
wird Wulff in diesem Amt zu einer
realen Gefahr."

In der heutigen Wochenend-Ausgabe der FTD

S.02: von Butlar plagiiert Wulff
S.05: Die Sackgasse der "Praktiker"-Rabattstrategie
S.11: "schausten" - das Wort der Woche
S.12: über einen besetzten Signalturm im Hauptbahnhof von Milano
S.14: ein neues Jobwunder: Dessous-Verkäuferinnen in Saudi-Arabien
S.16: Knick in der Sanierung Irlands
S.18: Werbeflop mit Nowitzki
S.21: wie Orban sich isoliert
S.26: Unverzichtbar in der Türkei: der Teemann
S.29: ein neues Häkel-Startup in Berlin


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