Mittwoch

Iren = Griechen = pleite



So titelt Portfoliomanager Jochen Felsenheimer in der FTD vom 26. Oktober. Und trifft damit einen Nerv der öffentlichen Diskussion über die  europäische Finanzkrise in diesem Jahr: Während die Einen abwiegeln, 

dass der Quasi-Bankrott Griechenlands ein völliger Einzelfall und Wiederholungen nicht zu befürchten seien, sprechen die Anderen vom erwartbaren Domino-Effekt der PIGS-Staaten. 





Felsenheimer geht in seiner Kolumne den Gemeinsamkeiten beider Länder nach: 


"Der Auslöser der aktuellen Krisen, die Mechanismen, die zu der jetzigen Situation geführt haben, und letztlich auch der Verlauf der Risikoaufschläge an den Kapitalmärkten ähneln sich zu sehr, um es zu ignorieren...


Beide Länder haben in den vergangenen Jahren extrem stark von der laxen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) profitiert. Billiges Geld verleitet zu einer Fehlallokation desselben - und genau das ist in beiden Ländern passiert."
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"Irland hat circa 4,2 Millionen Einwohner und muss sein völlig marodes Bankensystem allein in diesem Jahr mit mehr als 25 Prozent des Sozialprodukts (knapp 30 Mrd. Euro) stützen. Zum 
Vergleich: Der Regierungsbezirk Oberbayern hat etwa 4,3 Millionen Einwohner - man stelle sich vor, Oberbayern hätte die Hypo Real Estate und die Bayerische Landesbank allein retten müssen!"
Felsenheimer geht fest davon aus, dass die nächsten Abschreibungen im irischen Bankensektor nur eine Frage der Zeit sind und dass, die EZB genauso wie sie es bei Griechenland gemacht hat auch Irland sanieren musst.  Ein Bilanz-Analyse lässt für F. nur den eindeutigen Schluss zu: "Es ist keine Frage, ob Griechenland und Irland ausfallen, sondern nur, wie und wann sie das tun. Entweder sie kommen ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Gläubigern nicht nach, oder sie reduzieren in extremer Weise die Zahlungsversprechen gegenüber ihren Bürgern - irgendeinen Tod werden beide Länder sterben müssen. Das ist die fatalste Gemeinsamkeit zwischen Griechenland und Irland." 
Denn - so Felsenheimer: "Die Ausfallwahrscheinlichkeit Griechenlands liegt bei etwas mehr als 40 Prozent; bei Irland sind es knapp 30 Prozent. Und das, obwohl die EU das bisher größte Rettungspaket aller Zeiten zur Verfügung gestellt hat. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob ein Land der Euro-Zone insolvent wird oder nicht. Ohne Hilfe der anderen Staaten wäre dies bereits das ein oder andere Mal passiert." 


Felsenheimer resümiert:  "Letztlich besteht kein Unterschied zwischen der Situation Irlands und der Griechenlands. Und übrigens sollten wir uns nicht wundern, wenn in absehbarer Zeit zu hören sein wird, dass Portugal auch nicht Griechenland sei."


Alarm - Portokassen in der Bundeswehr pleite

Leute, mir ist ganz schön der Schreck in die Knochen gefahren, als ich ich heute die Meldung aus dem SPIEGEL las, dass unser Militär keine Briefmarken mehr hat. 




Heute leider für Bw-Briefe geschlossen


Im ostdeutschen Militärkommando III geht gar nix mehr: No mail, no fun, no command. Natürlich haben die Militärs da gleich ihre Chance entdeckt, dem paperless office einen gehörigen Schritt näher zu kommen und neue Medien zu testen. Auch paar ABM-Maßnahmen dürften dabei anfallen. Nun wird nämlich jeder Postbrief erstmal mühsam gescannt und dann als email-Anlage versendet. Erst "bei Weiterbildungsveranstaltungen", so die Hausmitteilung vom MilKmd III, können die Originale ausgehändigt werden. Das sieht nicht gut aus für unsere Truppe. 





Collage bestehend aus einer Soldatin, einem Soldaten und dem Header von mil.bundeswehr-karriere.de

Und meist sind solche durchgesickerten Meldungen nur die Spitze des Eisbergs. Wer weiß. wo noch überall in der Bundeswehr besorgte Postkommando-Feldwebel heute den letzten Bogen 55er-cent-Briefmarken anbrechen. Ich hab mich selber schon gewundert, warum in den letzten Wochen die üblichen Hochglanzbroschüren ("Komm zur Bundeswehr - das Abenteuer wartet") in meinem Postkasten ausblieben. 





Und weil das irgendwann auch auf Kosten unser aller Sicherheit geht, sollte schnellmöglichst eine Briefmarken-Solidarkampagne gestartet werden. Früher, zu unseligen Kaiserreichszeiten hieß es noch: "Gold gab ich für Eisen". Da haben wir es doch besser: "Briefmarken gab ich für meine Armee". Also, wer hat noch 



unbenutzte Postwertzeichen zwischen Schreibtisch und Sofa versteckt, die sie/er entbehren kann? Schleunigst einsammeln, rein in einen Umschlag und ab damit nach Bonn auf die Hardthöhe. Mit einem Anschreiben wie diesem (oder ähnlich):





Sehr geehrter Herr Baron,

mit Bedauern haben wir von den besorgniserregenden Briefmarken-Defiziten in Ihrer Truppe gelesen. Der (hier wahlweise einsetzen: Schützenverein von Dedelsdortf / Landfrauen-Vereinigung von Königswusterhausen / Bundeswehr-Fanclub Dresden-Nord - unzutreffendes streichen) übersendet Ihnen in der Anlage 10 / 100 / 1000 (hier: Betrag in Worten wiederholen) gültige Postwertzeichen im Wert von 55 / 90 cent. An uns soll es nicht liegen, dass unsere Arme wieder ordnungsgemäss funktioniert und kommunizieren kann.

Mit freundlichen Grüssen

Ihre....





Diese Spontanaktionen sollten von einer Sonderaktion der Deutschen Post flankiert werden. In meiner Jugend gab es das sog. "Notopfer Berlin", eine Zwangsabgabe von 2 Pfennig zugunsten unserer Frontstadt. Jetzt ist die Zeit für eine neue Marke "Notopfer Hardthöhe". 








Quelle: doku.cc
Eine schöne, von Merkel handsignierte neue 55cent Marke, bevor alle unsere Militär-Kommandos pleite gehen. Als Markenmotiv vielleicht eine fesche Offizierin oder ein mit malerischen Herbstblättern garnierter Leopard-Panzer. 





Also, wem die Sicherheit unseres Landes noch was wert ist, der soll jetzt gefälligst spenden. Denn wie oft haben wir doch von selbstbewußten Generälen gehört: "Versorgungslücken bei der Truppe? Nicht bei uns. Die paar Tausend Euro für neue Infantriesocken, die bezahlen wir doch glatt aus der Portokasse". Wenn aber die Portokasse nun leer ist....