Samstag

Mobile Blogging im Trentino

Schon ein paar schoene Touren gemacht. Und gutes Blogging - Material über Panzer-Konversion in Thailand und Abrüstung in Deutschland in standby gestellt. 


Stay tuned. Anfang September geht's hier weiter.
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Unterwegs von meinem iPhone G4 gesendet

Donnerstag

Afghanistan: Kein Vertrauen der Bevölkerung in die Nato

Die Ergebnisse einer Erhebung des International Council on Security and Development (ICOS) unter der Bevölkerung in Afghanistan sind für die Nato-Mission dort niederschmetternd:





"Wir verpassen es offensichtlich uns selbst oder unsere Ziele der afghanischen Bevölkerung zu erklären. Dieser Umstand spielt der Propaganda der Taliban und al Kaida gegen den Westen in die Hände", resümiert ICOS Präsidentin Norine MacDonald.





 




Die Ergebnisse:

 


- 75 Prozent glauben, das ISAF-Truppen ihre Religion und Traditionen nicht respektieren

- 74 Prozent erachten es als falsch mit den fremden Truppen zu kooperieren

- 68 Prozent fühlen sich durch NATO-Truppen nicht geschützt

- 70 Prozent halten die militärischen Aktionen in ihren Regionen für schlecht für die afghanische Bevölkerung

- 59 Prozent halten nichts von einer neuen militärischen Offensive der NATO in Kandahar

- 55 Prozent sind der Überzeugung, dass es den ISAF Truppen um ihren eigenen Vorteil geht und diese das Land entweder zerstören oder bestzen wollen, um den Islam zu zerstören






Ob das auch bis zu den Ohren der Militärchefs in Washington und Berlin dringt?

Mittwoch

Der Blogger ist im Trentino

Morgen gehts los. Ich fahre mit Heike und der Familie unseres Sohnes in ein Klettergebiet in Südtirol. Mit kleinem See und schönen Klettersteigtouren ringsum. Mal sehn ob ich von dort auch mal mobil blogge. Leider hab ich noch kein Blogging-Programm entdeckt, mit dem ich auch Bilder mobil bloggen könnte. IBlogging, was ich auf meinem neuen iPhone G4 installiert habe sieht das erst "ab der nächsten Version" vor. Egal, Anfang September gehts wieder weiter mit den "Unbequemen Nachrichten". Stay tuned. 

Dienstag

Mobile Blogging: Schönes Weserbergland

---------- Forwarded message ----------

From: Dr. Burkhard Luber <hubluber@web.de>

Date: Tue, Aug 10, 2010 at 07:23





blick auf weserbergl CIMG2073.JPG





 =========================Von meinem iPhone unterwegs gesendet




Montag

Der Anarchist auf dem Schachbrett schlägt mal wieder zu

Ich fürchte, meinem Online-Schachgegner hat das Mittagessen gestern nicht recht geschmeckt, nachdem für ihn der Partiegewinn sicherlich nur noch eine bloße Formalie war.



Aber selbst fünf Mehrfiguren - darunter immerhin eine Dame, zwei Türme und ein Springer  - sind noch lange keine Garantie für den Gewinn, auch wenn ich selber nur noch König und zwei Bauern hatte.



Da kann ich nur die musikalische Mahnung von Johann Quantz, Friedrich des Grossen Flötenlehrer, in den Schachkontext abwandeln:



"Mit vielen Figuren allein, ist es noch nicht allezeit gerichtet!"





Nach Weiß TxBg5 = patt:











2010: Feinstaub-Alarm

Die Wetterstruktur im ersten Halbjahr 2010 (lange Inversionsperioden im Winter plus Vulkanausbruch in Island) lässt die Feinstaubwerte in Deutschland drastisch ansteigen.

 


Schon jetzt können viele Städte Deutschland die Grenzwerte nicht mehr einhalten, die laut Umweltzonen-Richtlinien nur maximal an 35 Tagen überschritten werden dürfen. 



Am Neckartor in Stuttgart wurden sie in den ersten sechs Monaten diesen Jahres bereits 70mal überschritten, an der Landshuter Allee in München 50 mal, an der Frankfurte Allee in Berlin 42 mal. Alle drei Strassen liegen innerhalb einer Umweltzone. Während des Vulkanausbruchs in Island wurde in den meisten Städten Baden-Württembergs die Feinstaubwerte deutlich überschritten. 








Quelle: IVDA
Welche verheerenden Folgen Feinstaub auf Gesundheit und Leben hat, zeigt die Statistik der WHO: Jährlich sterben an die 75000 Menschen in Deutschland an den Folgen von Feinstaub. 



Wenn also die Feinstaubwerte so drastisch wie im Jahr 2010 ansteigen, muss mit entsprechend stark ansteigenden Risiko von Lungenerkrankungen und Herzrhytmusstörungen gerechnet werden. 



Umso wichtiger dass die deutschen Kommunen sich von der ADAC-Lobby nicht beirren lassen, sondern an den Umweltzonen festhalten. 





Denn z.B. in Berlin zeigt sich, dass  nach der Einführung von Umweltzonen dort die Zahl der PKWs und LKWs mit grünen Plaketten erfreulicherwseise erheblich angestiegen ist.



Ausserdem sitzt den Kommunen die EU im Rücken, die ein Einhalten der Feinstaubwerte im nächsten Jahr verbindlich vorschreibt.

Samstag

Afghanistan: Mehr Tote, mehr Selbstmörder - aber Obama plant seine Wiederwahl

Die Soldaten: Unmotiviert

Die Heimat: Desinteressiert

Der Kriegschef: Denkt an seine Wiederwahl





Warum also weiter Krieg in Afghanistan führen?



Hier die Fakten:

Die Zahl der Selbstmorde in der US-Armee in Afghanistan nimmt dramatisch zu: 



Im Jahr 2009 waren es schon 160 US-SoldatInnen, die in Afghanistan Selbstmord begangen haben. Allein nur im vergangen einen Monat (!) Juni waren es bereits 32 = statistisch jeder Tag ein Selbstmörder in der US-Armee.







Die Truppen sind dem ständig steigenden Kriegsstress nicht mehr gewachsen. Und das Militärministerium muß ohnmächtig zusehen: Bei der drastisch sinkenden Zahl von jungen AmerikanerInnen (was nicht verwundert bei diesem schmutzigen Krieg), die sich für solch lebensbedrohlichen Einsatz freiwillig melden, muss die Armee immer mehr Personen einberufen, die wegen ihrer Alkohol- und Drogen-Exzesse im Zivilleben normalerweise nie in Afghanistan sein dürften. 



Auf dem Schlachtfeld sieht es nicht anders aus: Im Juli 2010 wurden 66 US-Soldaten getötet, mehr als je zuvor in einem Monat, und sechs mehr als zuvor im Juni 2010.






Quelle: life.com
Und die Heimat ist des Krieges überdrüssig wie noch nie. Nach fast einem Jahrzehnt spricht niemand mehr in den USA von Sieg. Für die Bevölkerung ist der Krieg, ausser für die Angehörigen der toten Soldaten, kein Thema mehr, für das sich ein Engangement noch länger lohnt. 



Warum also noch für Afghanistan sterben? Ein Land, in dem sich durch den Krieg bestimmt nicht - und durch die USA am allerwenigsten - eine Demokratie installieren lässt, die diesen Namen verdient. Aber statt endlich Schluß zu machen, propagiert der US-Oberkommandant in Afghanistan, den Krieg noch viel härter und gewalttätiger zu führen. 








bild-merkur-
Der sog. "Friedens"nobelpreisträger Obama hat das Ende des Krieges sehr smart auf den Anfang seines Wahlkampf für seine zweite Wahlperiode gelegt. Ja, Wahlkämpfe müssen in der Mediengesellschaft gut getimt werden. Tote Soldaten stören nur bei der Wahlstimmenwerbung. 



Herr Präsident, legen sie doch einfach die deadline für diesen hoffnungslosen Krieg ein Jahr nach vorne. Viele GIs, die jetzt noch leben und gerne auch noch weiter leben wollen, werden es ihnen danken.

Freitag

Afghanistan-Krieg: Vor der Niederlage eskaliert erst noch mal die Grausamkeit



GeoPowersJournal verdanken wir die Kenntnis, wie die USA noch vor ihrer Niederlage in Afghanistan den Krieg dort unbarmherzig eskalieren lassen wollen. Von dieser Kriegsoffensive bleibt auch die Bundeswehr nicht verschont. Also höchste Zeit, noch öfters und noch klarer NEIN zu diesem Krieg zu sagen.





Hier ein paar Zitate aus einem offiziellen Aufruf des neuen US-Militärchefs für die internationalen Truppen in Afghanistan laut GeoPowersJournal:





'Jagt den Feind ohne Unterlass'





"Gemeinsam mit unseren afghanischen Partnern rammt eure Zähne in das Fleisch der Aufständischen und lasst nicht mehr los." 





"Wenn die Extremisten kämpfen, lasst sie den Preis dafür zahlen. Findet und eliminiert diejenigen, die die Bevölkerung bedrohen. Lasst sie die Unschuldigen nicht einschüchtern. Nehmt das ganze Netzwerk ins Visier, nicht nur Einzelne". 









Die Leitlinie gilt übrigens für alle ISAF-Truppen in Afghanistan, also auch für die dortigen Bundeswehr-Soldaten. Herr Guttenberg, was sagen Sie dazu?





Das US-Originalpapier ist hier nachzulesen.

Sparpläne fürs deutsche Militär - jetzt endlich öffentlich nachzulesen

Eigentlich wollte ich mir heute einen blog-freien Tag machen. 





Aber als ich entdeckte, dass das vor paar Wochen so heiss diskutierte Papier zu den Einsparplänen der Bundeswehr, von dem ich hier auch paar Kostproben gegeben habe, und was mir die örtliche Bundestagsabgeordnete nicht zur Verfügung stellen wollte (Begründung: "Das Papier des BMVg zur Priorisierung von Materialinvestitionen liegt uns offiziell nicht vor. Daher können wir es leider nicht weiterleiten."), einfach unter diesem link: 





http://www.geopowers.com/priorisierung-der-ausruestung.html 





online zu lesen ist, wusste ich: Aus dem blogfreien Freitag wird nix. Denn diese Information sollte, Feierabend hin oder her, doch möglichst schnell noch vor dem Wochenende rundgehen. 

Sensation: Deutschland muss endlich abrüsten - ein Sommermärchen wird wahr

Was 300.000 Demonstranten auf dem Bonner Hofgarten nicht erreicht haben, woran gut analysierende Abrüstungsspezialisten gescheitert sind und was bei der Wiedervereinigung nicht konsequent durchgeführt wurde: Jetzt wird das Wunder Wirklichkeit. Das letzte Tabu in dieser Republik wird endlich geknackt: Das deutsche Militär muß kräftig abspecken





Und das nicht etwa in den Bundeswehrkantinen oder in der Kleiderkammer, sondern bei Rüstungsprojekten auf höchstem Niveau. Gigantische Vorhaben sind nun gescheitert oder werden drastisch gestutzt, deren militärischer Sinn noch nie einer/m vernünftigen ZeitgenossIn verklickert werden konnte. Ja, deren blosse Namen schon wie aus einer linguistischen Klamottenkiste klingen: Lenkflugkörper Meteor, unbemannter Flieger Talarion, Transporter A400M. Geneigte LeserInnen dieses Blogs, die mir mit einem Satz die Sinnhaftigkeit solcher Wortungeheuer verdeutlichen können, lad ich gerne zur Johannisbeerenernte in unserem Garten ein. Aber diese militärischen Phantastereien sind nun sowieso dankenswerterweise dem Sparrotstift zum Opfer gefallen.





Unfassbar: Was noch vor paar Monaten als - natürlich - für unsere Sicherheit noch als völlig "unverzichtbar"deklariert wurde, (oder waren es vielleicht doch nur die Lieblingsspielzeuge unserer Generäle?), geht jetzt einfach, mir nichts dir nicht, über den Einspardeister.





Es ist also doch wahr, was ich immer schon vermutet hatte: Die Sicherheit Deutschlands ist viel viel billiger zu haben, als es unsere sogenannten "Experten" im Militärministerium immer vorgegaukelt haben. Dem energischen Baron sei Dank, dass er nun das vollzieht, was wir Abrüstungsanalytiker jahraus jahrein immer schon wußten und empfohlen hatten: den Dinosaurier Bundeswehr endlich in die Schranken weisen. 









Mein Hoffnung ist nur, dass der Militärminister dabei nicht stehen bleibt, sondern konsequent Zug um Zug die deutsche militärische Rumpelkammer durchforstet und aufräumt. Am Ende kommt dann hoffentlich eine kleine niedliche Nur-Parade-Armee heraus, mit einem netten  Musikkorps, ohne Marine (die sowieso schon  immer militärisch sinnlos war) und ohne Flugzeuge, die unsere friedliebenden Nachbarn doch nur unnötig erschrecken. 





Wenn das endlich erreicht ist, ist vielleicht auch für mich die Zeit gekommen, entspannt in ein Konzert unseres Heeresmusikorps zu gehen. Da freu ich mich schon jetzt auf Ännchen von Tarau oder Der Jäger aus Kurpfalz und werde in der Pause mit einem Gläschen Sekt auf die so schön schlank gewordene und endlich ungefährliche Bundewehr anstoßen.





(Bildquelle Talarion-Projekt: FTD)

Donnerstag

Service-Wüste Deutschland -

Sommerzeit = Urlaubszeit. Auch bei uns zu Hause werden jetzt Packlisten aufgestellt, ergänzt, wieder verworfen. Ich stelle meine zugegebenermaßen etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch geliebten alten Goretex-Lowa-Stiefel in die Packkiste. Komme aber bei meiner gewissenhaften Partnerin damit nicht durch. "Mit dem abgelaufenen Profil willst du durch die Klettersteige im Trentino?"

Ich merke: Keine Chance, auch wenn ich mit meinem Kleidungsverfügungsgeld eher geizig umgehe.





Also, ein paar Sportartikel-Läden abklappern. Ortstermin I: Schöne Lowa mit Goretex, aber alle um die 150 - 170 Euro. Nur wenn´s nicht anders geht, denke ich, erst mal zum zweiten Shop. Dort finde ich keine Goretex-Stiefel. Auf meine Frage - die Verkäuferin: "Nein, wir führen nur Texapore. Ist wie Goretex". Ich: "Das sagen alle Goretex-Konkurrenten". Sie: "Doch, ist genau dasselbe, ne Membrane gegen Feuchtigkeit". Wie? Texapore eine "Membrane"? Liebe Dame, etwas mehr Basiswissen wäre gut (denke ich, sag ich aber nicht). Hier Auszüge aus der sicher nicht unkompetenten Globetrotter Webseite:













"GORE garantiert echten Schutz von Kopf bis Fuß. Produkte mit einer GORE-Membran sind für eine breite Palette von Einsatzbereichen konzipiert. Die GORE-Membran ist nicht nur wasserabweisend, sondern eben absolut wasserdicht - und das dauerhaft."

"Jack Wolfskin hat mit Texapore eine leistungsfähige Beschichtung entwickelt, die gute Strapazierfähigkeit bietet. Technisch geht es um ein bekanntes Prinzip: eine mikroporöse Polyurethan-Beschichtung"





Nach diesem Beratungsreinfall ab zum dritten Shop. Ich entdecke ein Schnäppchen für 45 Euro = mit Aquamax Beschichtung. Etwas zu groß vielleicht für meine Schuhgrösse. Ich "wandere" nachdenklich, nachspürend im Laden auf und ab.





Eine Verkäuferin wird auf mich aufmerksam, der ich mein Einsatzterrain erkläre: Alpen bis 3000m, keine Gletscherquerung. Ja, da würde sie mir aber ein viel tolleres Produkt empfehlen. Soll allerdings um die 150 Euro kosten. Mit wunderbarem Halt und herrlich leicht. Ich ziehe an einen Fuß das Billigmodell, am anderen Fuß den Wunderstiefel an. Ja, etwas mehr Halt gibt das Teuerprodukt schon, aber dafür dreimal so viel Euro zahlen?





Ich wende mich dem Gewichtsargument zu. Merke beim Abwägen in der Hand kaum einen Unterschied. Gehe wieder zur Verkäuferin und bitte um Verständnis, dass ich sie vielleicht nerve: Ich sähe keinen gravierenden Gewichtsunterschied, ob Sie vielleicht eine Waage hätte? Sie nimmt  nicht sehr motiviert die beiden Stiefel in die Händen. Der eine sei! "definitiv leichter". Ja, sage ich, vielleicht 20g und ob sie nicht hier vielleicht... "Ne", sagt sie, "da müssen Sie zur Post gehen". Und überhaupt -  mit den Starstiefel könne ich auch "hier in der Gegend" überall rumwandern.





"Hier in der Gegend"? Im Weserbergland mit 150 Euro Stiefel? Ich hab weder Lust, zur Post zu gehen noch mit so teuren Stiefeln den Süntel oder Harz zu beehren. Also tappele ich noch etwas im Laden herum und lass mir dann das Billigmodell einpacken.





"Geiz ist geil", das hämmern uns doch die Konsum-Spindoktoren seit Jahren ein. Also: Auch anwenden! Aber insgesamt keine besonders ermutigende Shops-Rundwanderung.





Zu meiner Vergewisserung lese ich zu Hause nochmal, was Wiki über Beschichtungen und Membranen schreibt:





Um Kleidung und Schuhe wasserabweisend bzw. wasserdicht zu machen, werden Beschichtungen und Membranen verwendet. Beschichtungen sind Verbindungen, die durch Aufdampfen oder Einwaschen auf ein Kleidungsstück aufgebracht werden. Membranen sind eine Art Folie, die mittels Hitze auf ein Trägermaterial laminiert werden.





Ein Beispiel für häufig verwendete Membranen sind die Gore-Tex-Membranen.





Häufig verwendete Beschichtungen sind Drytech, Hyvent und Texapore.

Mittwoch

Neuer Wahnsinn der Energiewirtschaft = Kohlendioxidspeicher unterirdisch - BürgerInnen wehrt euch!

Nach dem Strahlungsmüll nun die nächste Abfallrunde: Vattenfall und Co. planen CO2 unterirdisch zu bunkern, um trotz Klimawandel an der Kohleverstromung festhalten zu können. Da lauern Gefahren: Wer garantiert dass die Bunker dicht bleiben? Dass das in die Bunker reingepumpte CO2 nicht Salzwasser in den betroffenen Gesteinsschichten freisetzt, das dann ins Grundwasser fließt? 



Damit aber trotz dieser gefährlichen Unwägbarkeiten politisch auch alles nach Plan der Energieriesen geht, winken sie mit Schmiergeldern an die oberirdischen Gemeinden. Ob die sich aber so leicht kaufen lassen, darf angesichts des schon begonnenen Widerstandes von Bürgerinitiativen bezweifelt werden. 


In Jänschwalde, Brandenburg, plant Vattenfall ein großes Kraftwerk mit CO2-Abscheidetechnologie. Die SPD-Linke-Landesregierung ist schon eingeknickt und will das Projekt durchwinken. Der SPD-Bürgermeister der Stadt Beeskow hält aber noch tapfer dagegen. 


Und der Sprecher der örtlichen Bürgerinitiative erklärt: "Wir werden den Zutritt zu unseren Grundstücken verwehren. Falls Vattenfall trotzdem Bohrungen durchsetzen will, brennt hier die Luft". 





Montag

Afghanistan: Wer nicht weiß, warum er Krieg führt, soll am besten sofort damit aufhören




IHT 2 August 2010, p.7
Der Afghanistan-Krieg beschäftigt Star-Kolumnist Thomas Friedman mächtig. Am 24. Juni und gestern am 2. August denkt er intensiv darüber nach, was eigentlich für die USA in Afghanistan schiefläuft. Und was dabei herauskommt, ist nicht einfach der x-te Kommentar nach 100 anderen schon geschriebenen, die das Bild eines militärischen Abenteuers ohne Sinn und Versand komplettieren.





Nein, Friedman, wie sollte es bei ihm auch anders sein, bringt die ganze amerikanische  Afghanistan-Katastrophe nochmal brillant pointiert auf den Punkt.





Dazu muss frau/man gar nicht die beiden Kommentare Friedmans im Wortlaut und Urtext durchkauen. Hier schnell die highlights:





Die US sind in einem Krieg, in dem der einzige Beteiligte, der klare Kriegsziele hat, dessen Argumentation überzeugend ist und der nie kriegsmüde wird, die Taliban sind.









Drei Fragen, sagt Friedman, sollte sich Obama stellen. Sie sind kindlich-einfach:









  1. Warum müssen eigentlich die US überhaupt die afghanische Armee trainieren? Antwort: Das können die Einheimischen eindeutig viel besser selber.

  2. Wie können die US das Ziel, in Kabul eine vertrauenserweckende Regierung zu etablieren, erreichen, wenn Karzai eindeutig die Wahlen gefälscht hat und die US davor die Augen verschließen? Antwort: Gar nicht.

  3. Was "gewinnen" die US eigentlich, wenn sie den Krieg in Afghanistan tatsächlich "gewinnen" würden? Antwort: Gar nichts, denn Al Queda sitzt längst in Pakistan bzw. im Herzen von Tausenden von Moslems von San Francisco bis London, alle durchs virtuelle Afghanistan, sprich: Internet, miteinander verbunden.









Also schlußfolgert Friedman: 

Wenn die US schon nicht die allereinfachsten kindlichsten Fragen zu diesem Krieg beantworten können, muß man leider konstatieren: Sie blicken nicht mehr durch, und die einzige wahre Alternative ist nicht mehr zwischen Sieg oder Niederlage, sondern nur noch zwischen früherer oder späterer Niederlage. (BL: Wo hatten wir das schon mal? Richtig: In Vietnam).









Aber Friedman blickt auch über den aktuellen Krieg hinaus, indem er sarkastisch feststellt: China unterstützt Pakistan, verschafft sich die Ausbeutungsrechte für die Bodenschätze in Afghanistan, lässt die US Afghanistan sicher machen für die Arbeit chinesischer Firmen in Afghanistan, und die chinesischen Militärs freuen sich sowieso über die militärische Niederlage der US in Afghanistan.









Bleibt dem Blogger nur die kleine deutsche Fußnote: Herr Guttenberg, können Sie nicht dem amerikanischen Präsidenten diesmal mit gutem Vorbild vorangehen und das deutsche Militär noch vor den US aus Afghanistan abziehen? Vielleicht motiviert ja ein solcher Schritt des treuen deutschen Nato-Bundesgenossen den großen amerikanischen Bruder, dann einfach nachzuziehen und: They bring the boys home. Endlich!

Ein deutscher grüner Bürgermeister lernt das Sparen von Maywood in California

Geht Lernen so schnell? Nur 4 (!) Tage. nachdem ich in meinem Blog über die Abschaffung der Stadtverwaltung in Maywood (California) berichtet habe, lese ich heute beeindruckt den erste Artikel in der FTD vom 2.8.10 (S.11.) über "Kommunale Überlebenskünstler" in Deutschland.





Der grüne Bürgermeister von Freiburg hat offenbar einen erfolgreichen crashkurs bei der Bürgermeisterin in Maywood gemacht: In den letzten drei Jahren hat seine Stadt mehr als 50 Mio. Schulden getilgt und keine neuen Kredite mehr aufgenommen. Es war eine steile Lernkurve für Dieter Salomon: Die erste Liste seiner Ausgabenreduzierungen ging gleich den Bach herunter: Die BürgerInnen verweigerten sich Salomon, Schwimmbäder zu schließen oder die städtische Wohnungsbaugesellschaft zu verkaufen.





Also kürzte Salomon (Maywood lässt grüssen!) "bei sich selber": Im Laufe der Jahre sparte Freiburg über 300 Verwaltungsstellen ein und damit 200 Mio. Euro. Die freiwilligen Zuschüsse der Stadt im Sozial- und Kulturbereich wurden pauschal um 10 Prozent verringert, was 2 Mio. Euro Einsparungen und jede Woche Demonstrationen von allen Interessensgruppen in Freiburg mit sich brachte. Aber Salomon und die CDU im Freiburger Gemeinderat hielten zusammen und blieben bei ihrem harten Sparkurs.





Auch die Freiburger Verkehrs AG müssen bis 2013 zehn Prozent ihrer Betriebs-Ausgaben einsparen, aber wohlgemerkt: alle Einsparungen ohne Abstriche beim Fahrangebot! Den MitarbeiterInnen wurden fünf freie Tage gestrichen, und heute gehört die VAG zu den wirtschaftlichsten Verkehrsbetrieben Deutschlands.





Salomon kappte aber auch grüne ideologische Lieblingszöpfe: Der zeitweilig eingeführte sog. "Bürgerhauhalt" entpuppte sich schnell als viel zu aufwändig, teuer und überflüssig (Salomon: nur eine Bühne für die Funktionäre und Lobbyisten aus der Kultur- und Sozialszene....) Seine schnelle Wieder-Abschaffung erbrachte gleich wieder eine halbe Million Euro Einsparung.





Fazit:

Auch grüne Kommunalpolitiker können bemerkenswerte Realisten sein, wenn sie nicht ideologisch verbohrt sind, sondern sich unverstellten Blicks phantasievoll und ohne Angst vor kommunalen Tabus und städtischen Lobbygruppen den kommunalen Sparzwänge stellen.





Auf die weiteren Präsentationen kommunaler Sparwerkstätten in der FTD diese Woche bin ich gespannt:





Dienstag: Wolfsburg

Mittwoch: Rednitzenbach

Donnerstag: Pirna

Freitag: Flensburg.





Maywood, wir danken dir. Deine Botschaft kommt nun endlich auch in Deutschland an.

Afghanistan-Krieg du Ungeheuer - nicht nur tödlich, auch noch teuer

Nicholas Kristof, der unerschrockene unermüdliche Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit ohne Militär hat auf S. 7 in der IHT vom 30.7.10 wieder mal den Kosten-Irrsinn des Afghanistankriegs für die US fantastisch statistisch-präzise auf den Begriff gebracht:





linkezeitung.de
Der Krieg in Afghanistan kostet für die US mehr als der Unabhängigkeitskrieg, der Krieg von 1812, der mexikanisch-US Krieg, der nordamerikanische Unabhängikeitskrieg und der Spanisch-US Krieg zusammen addiert.


Der sog. Krieg gegen den Terror (inklusive der gegen Irak und in Afghanistan) ist nach dem 2.Weltkrieg der teuerste Krieg, den die US je geführt haben.


Der sogenannte "Friedens(sic!)-Nobelpreisträger" Obama gibt 6% mehr Militärausgaben aus als sein Vorgänger Bush und hat die US-Truppen in Afghanistan seit Amtsbeginn verdreifacht! 


Unter Obama geben die US mehr fürs Militär aus als im Kalten Krieg, im Vietnam-Krieg und im Korea-Krieg. 


Die Flotte der US-Schlachtschiffe ist die Nummer Eins in der Welt und umfasst eine grössere Zahl an Schlachtschiffen als die aller Militärmarinen von Nr. 2 bis Nr.13 auf der weltweiten Marine-Tabelle zusammen. 


Aber gleichzeitig sind die US vom Rang 1 der Welt-Tabelle aller Länder mit StudentInnen mit College-Abschluß, den sie lange Zeit innehatten, auf nur noch Rang 13 zurückgefallen.


Die US-Focussierung aufs Militär zu Lasten von Erziehung ist fatal:
Statt einen Soldaten für ein Jahr in Afghanistan zu stationieren könnten die US in Afghanistan 20 neue Schulen bauen.


Eine abgefeuerte Cruise Missile kostet den Gegenwert des Aufbaus von 11 neuen Schulen in Afghanistan.


Und wenn jemand kontert: Schulerziehung ohne Militär sei in Afghanistan unmöglich, dann geht das auch an der Realität vorbei: CARE, eine humanitäre NGO unterhält 300 Schulen in Afghanistan, ohne dass eine davon von den Taliban zerstört worden ist. Internationale Hilfsorganisationen beweisen mit ihrer Aufbau- und Erziehungshilfe in Afghanistan sehr deutlich, dass man in Afghanistan sehr wohl Schulen unterhalten kann, wenn man sich mit den dortigen Dorfältesten berät und sie für solche Projekte gewinnt.


Sogar US-Militärminister Gates hat es satt, von der US-Generalität und den Militär-Lobbyisten im US-Congress immer nur "Mehr, Mehr, Mehr" (Militärausgaben) zu hören. Lakonisch wies er neulich darauf hin, dass die US mehr Soldaten unter Waffen hat als Diplomaten im  US-Außenministerium. Und Gates legte sogar ironisch noch nach: "Ist es wirklich eine schreckliche Bedrohung für die US-Sicherheit, wenn die USA im Jahr 2020 nur zwanzig mal mehr Stealth Fighter Militärflugzeuge haben als China??"


Und trotz alles kostspieligen militärischen Engangements der US lässt sich damit keinesfalls Loyalität erkaufen. Bester Beweis: das Scheitern der US-Militärhilfe für Pakistan. Und nicht zufällig ist Bangladesh friedlicher als Pakistan, Oman weniger bedrohlich als Yemen. 


Friedennobelpreisträger Obama hat in seinem Wahlkampf umfangreiche Investitionen in einen internationalen Erziehungfonds zu investieren. Daran will sich offenbar nicht mehr erinnern. Lieber investiert er alle 5 Wochen !) einen Betrag in den Afghanistan-Krieg, der so groß ist, das mit ihm jedes Kind dieser Erde eine Grundschulerziehung erhalten könnte!


Im nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg wurden - umgerechnet - 2.4 Milliarden USD investiert, soviel wie die US nun alle 9 Tage in ihren Afghanistan-Krieg investieren. 


Danke, Nicholas, dass du uns wieder mal die Augen für den finanziellen Irrsinn des Kriegs in Afghanistan geöffnet hast und hoffentlich hört nicht nur Obama sondern auch Guttenberg deine Frage:


Ist es nicht endlich Zeit, unsere Prioritäten neu zu setzen?

Sonntag

Eine neue Blog-Zeitung

BloggerInnen sind oft einsame Schreiber. Das soll sich mit "Paperblog" ändern. Seit Anfang Juli bietet der deutsche startup Ableger des gleichnamigen französischen Projektes auch deutschen BloggerInnen die Möglichkeit, in Gemeinschaft aufzutreten. Paperblog weist den Posts registrierter Bloggerinnen Kategorien zu (von Politik über Kultur bis hin zu Life-Style), in denen dann der Post zu lesen ist. Dadurch entsteht - der Titel des Projektes soll es sagen - tatsächlich eine Art "Blogger´s Digest". 





Ausser dieser vergrösserten Publizität durch informationelle Synergieeffekte ist Paperblog auch ein gutes Beispiel gegen Blogging-SkeptikerInnen, die fälschlicherweise meinen, dass BloggerInnen abgedrehte, mit Pizzakrümmel im Bett rumlungernde isolierte Web-Esoteriker seien. 





Nein, BloggerInnen sind ganz "vernünftige" Menschen, die sich politisch, kulturell, gesellschaftlich outen, aber nicht peinlich wie in vielen unsäglichen TV-talkshows, sondern als gesellschaftlich engagierte verantwortungsbewußte BürgerInnen. Ich selbst verdanke Paperblog, dass ich als kritischer und passionierter Politik-Blogger (aber dadurch auch immer in der Gefahr, mit nur stark eingeengtem Blick online zu sein) stärker als bisher auch die non-politische online-welt wahrnehme: Z.B. Spiele (Wann kann man endlich via Paperblog auch Schach online spielen? Als passionierter Schachspieler = ich bin sofort dabei), Life-style (was meine Partnerin schon immer an mir bemängelt: nicht immer die gleichen abgewetzten Jeans-Klamotten...) oder Kochrezepte (damit ich mich endlich fantasievoll von meiner eindimensionalen pasta-solo-cucina befreien kann. 





Also: "Welcome Paperblog!" - eine Bereicherung der blogging und web-community.

Eisenbahn-Fan-Alltag

Sonntagmittag in der Erfurt-Bahn:

Zugbegleiterin zum Fussball-Fan:
Das kostet 8 Euro 50

Fussball-Fan: Ne, nur 7.20

Bahn-Mitarbeiterin: 8.50

Fan: lacht

Bahnlerin: In Erfurt steht schon die Polizei am Gleis.

Fan: Vor der Polente hab ich keine Angst.


Bevor's spannend wurde, musste ich aussteigen.



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Thueringen - Blogideen

Ich hatte zwei schoene Tage im Thueringer Wald. Oben auf der Hoehe kamen mir gute Ideen fuer die naechsten Blogpostings:

- Erhoehte Feinstaubbelastung 2010

- Gefahren der CO2 Erdeinlagerung

- Eurozone opt out scenarios

- Marathon-Reportage


Die naechste Blogwoche kann kommen. Stay tuned!



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