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Afghanistan-Krieg du Ungeheuer - nicht nur tödlich, auch noch teuer

Nicholas Kristof, der unerschrockene unermüdliche Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit ohne Militär hat auf S. 7 in der IHT vom 30.7.10 wieder mal den Kosten-Irrsinn des Afghanistankriegs für die US fantastisch statistisch-präzise auf den Begriff gebracht:





linkezeitung.de
Der Krieg in Afghanistan kostet für die US mehr als der Unabhängigkeitskrieg, der Krieg von 1812, der mexikanisch-US Krieg, der nordamerikanische Unabhängikeitskrieg und der Spanisch-US Krieg zusammen addiert.


Der sog. Krieg gegen den Terror (inklusive der gegen Irak und in Afghanistan) ist nach dem 2.Weltkrieg der teuerste Krieg, den die US je geführt haben.


Der sogenannte "Friedens(sic!)-Nobelpreisträger" Obama gibt 6% mehr Militärausgaben aus als sein Vorgänger Bush und hat die US-Truppen in Afghanistan seit Amtsbeginn verdreifacht! 


Unter Obama geben die US mehr fürs Militär aus als im Kalten Krieg, im Vietnam-Krieg und im Korea-Krieg. 


Die Flotte der US-Schlachtschiffe ist die Nummer Eins in der Welt und umfasst eine grössere Zahl an Schlachtschiffen als die aller Militärmarinen von Nr. 2 bis Nr.13 auf der weltweiten Marine-Tabelle zusammen. 


Aber gleichzeitig sind die US vom Rang 1 der Welt-Tabelle aller Länder mit StudentInnen mit College-Abschluß, den sie lange Zeit innehatten, auf nur noch Rang 13 zurückgefallen.


Die US-Focussierung aufs Militär zu Lasten von Erziehung ist fatal:
Statt einen Soldaten für ein Jahr in Afghanistan zu stationieren könnten die US in Afghanistan 20 neue Schulen bauen.


Eine abgefeuerte Cruise Missile kostet den Gegenwert des Aufbaus von 11 neuen Schulen in Afghanistan.


Und wenn jemand kontert: Schulerziehung ohne Militär sei in Afghanistan unmöglich, dann geht das auch an der Realität vorbei: CARE, eine humanitäre NGO unterhält 300 Schulen in Afghanistan, ohne dass eine davon von den Taliban zerstört worden ist. Internationale Hilfsorganisationen beweisen mit ihrer Aufbau- und Erziehungshilfe in Afghanistan sehr deutlich, dass man in Afghanistan sehr wohl Schulen unterhalten kann, wenn man sich mit den dortigen Dorfältesten berät und sie für solche Projekte gewinnt.


Sogar US-Militärminister Gates hat es satt, von der US-Generalität und den Militär-Lobbyisten im US-Congress immer nur "Mehr, Mehr, Mehr" (Militärausgaben) zu hören. Lakonisch wies er neulich darauf hin, dass die US mehr Soldaten unter Waffen hat als Diplomaten im  US-Außenministerium. Und Gates legte sogar ironisch noch nach: "Ist es wirklich eine schreckliche Bedrohung für die US-Sicherheit, wenn die USA im Jahr 2020 nur zwanzig mal mehr Stealth Fighter Militärflugzeuge haben als China??"


Und trotz alles kostspieligen militärischen Engangements der US lässt sich damit keinesfalls Loyalität erkaufen. Bester Beweis: das Scheitern der US-Militärhilfe für Pakistan. Und nicht zufällig ist Bangladesh friedlicher als Pakistan, Oman weniger bedrohlich als Yemen. 


Friedennobelpreisträger Obama hat in seinem Wahlkampf umfangreiche Investitionen in einen internationalen Erziehungfonds zu investieren. Daran will sich offenbar nicht mehr erinnern. Lieber investiert er alle 5 Wochen !) einen Betrag in den Afghanistan-Krieg, der so groß ist, das mit ihm jedes Kind dieser Erde eine Grundschulerziehung erhalten könnte!


Im nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg wurden - umgerechnet - 2.4 Milliarden USD investiert, soviel wie die US nun alle 9 Tage in ihren Afghanistan-Krieg investieren. 


Danke, Nicholas, dass du uns wieder mal die Augen für den finanziellen Irrsinn des Kriegs in Afghanistan geöffnet hast und hoffentlich hört nicht nur Obama sondern auch Guttenberg deine Frage:


Ist es nicht endlich Zeit, unsere Prioritäten neu zu setzen?

1 Kommentar:

  1. der letzte Satz mit Gutti hat sich ja jetzt erledigt.^^
    Sonst aber ein "erschreckend"-guter Artikel,der einem die Realitä,die oft verstehlt wird,eindrucksvoll zeigt!

    Leider...

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