Dienstag

Das gibt es nicht? Das gibt es doch: Remis nur mit König gegen Turm, Springer + zwei Freibauern

Der Pattspezialist hat mal wieder zugeschlagen. Selbst Kenner werden sich bei der unteren Stellung die Augen reiben. Seit 30 (von 77 Zügen) steht Weiss klar auf Gewinn. Der Sieg scheint nur noch eine Formsache zu sein. Der Blogger (schwarz) ist mit drei Minuten Rückstand (bei nur noch fünf Minuten Spielzeit) in höchster Zeitnot. Er hatte die Partie längst abgeschrieben. Aber als Weiss von Zug 74 bis 76 zweimal hübsche Mattkombinationen übersieht, spielt der Blogger auf volles Pattrisiko. Da kennt er sich ja voll aus - die  Blogschachgemeinde weiss es. Und sein Gegner war bestimmt kein Anfänger, er hatte ziemlich die gleichen 12 Elo-Punkten. Also, diese Partie widmet der Blogger mit Freude seiner Enkelin Teresa (2 1/2 Jahre), die in ihrer elementaren Schachfiguren-Sprache kennerinnenhaft konstatieren wird: "Opa Burkhard König kein Feld mehr möglich". Später kann sie sich an der ganzen Partie beim Nachspielen freuen. Jetzt geht der Blogger entspannt ins Bett.




Eine Seefahrt die ist lustig, eine Gorch Fock Fahrt, die ist schön, denn da kann man...

Eine Seefahrt die ist lustig
Eine Gorch Fock Fahrt, die ist schön
Denn da kann man fremde Länder
Und noch manches andre sehn.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho



Dieses feinsinnige Lied findet sich - natürlich ohne G.F.-Bezug - bezeichnenderweise im "Liederbuch der Fallschirmjäger" (!). Lust auf noch zwei weitere aktualisierte Verse?






Unser Schatz, der smarte Käptn,
Lässt die Leute fleissig renn,
Und wenn sie mal nicht parieren,
In den Karzer müssen sie denn.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho


Der Baron von Guttenberge
Hat zu allem kein Humor
Was da auf dem Schiffchen ablief
Kommt ihm ungeheuer vor.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho


Der Unbequeme Blogger traut seinen Augen nicht, wenn er von der Aussage einer Kadettin liest, "die Gorch Fock sei das grösste schwimmende Bordell Deutschlands". Was ist los mit unserer Armee? Nur noch eine Fun and (Gorch)Fuck Bundeswehr?


Der Blogger fühlt sich an die berühmte Nagold-Affaire in den 60er Jahren erinnert, als, nachdem ein Rekrut beim militärischen Hitzemarsch tot zusammengebrochen war, durch investigativen Journalismus Zug zum Zug üble Schleifermethoden bei der deutschen Armee ans Licht kamen. Die allseits so hochgelobte "Innere Führung" war halt doch nur ein Papiertiger, jenseits der harten Drillrealität in den Kasernen.


Hat sich seitdem was geändert? Im trauten Advent gastierte in meinem Ort mal wieder das knuddelige Militärmusikkorps, damit bei herzerwärmenden Melodien, Punsch und Kekse die Bevölkerung ja nicht auf die Idee kommen kann, am Sinn der Bundeswehr zu zweifeln. 



Das ganze hübsch garniert in einer Stadtkirche. Thron und Altar - das ist einfach aus lutherischem Obrigkeitsdenken nicht rauszubekommen. Da passt dann auch alles hübsch zusammen, und das schunkelnde Auditorium kann die Zerstörungen und Toten der deutschen Afghanistankriegs-Beteiligung wohlfeil verdrängen. Die PR-Maschine der Hardthöhe sorgt bestens dafür.