Mittwoch

Portugal? Spanien! Karlsruhe (!)


Nach der Pleite Irlands richteten sich die Augen der FinanzanalytikerInnen zunächst auf den nächsten Pleite-Kandidat der PIIGS: Portugal. 


Die Anlagemärkte jedoch focussieren sich schon jetzt auf den übernächsten PIIGS-Pleite-Kandidaten Nr. 4: Spanien. Nicht nur die Staatsanleihen Portugals, sondern auch die Spaniens stehen stark unter Druck. 



Misstrauische Anleger zwangen gestern dem hoch verschuldeten Spanien höhere Zinsen für neue Anleihen auf. So musste das Land bei der Auktion von Staatsanleihen fast doppelt so hohe Zinsen
zahlen wie noch Ende Oktober. Im Anschluss gerieten die Kurse
der zehnjährigen spanischen Staatsanleihen massiv unter die Räder. Der Risikoaufschlag der Papiere gegenüber Bundesanleihen kletterte zeitweise auf 237 Basispunkte und damit auf den höchsten Stand seit der Euro-Einführung. „Das zeigt das, dass die Lage für Spanien brenzliger wird“, sagte Commerzbank-Stratege David
Schnautz.



In der deutschen Diskussion, ob sich Merkels Plan eines bail-in mittels privater Gläubigerhaftung bei Staatsbankrotts politisch in der EU durchsetzen lässt, blickt man in Deutschland immer mehr auf das Bundesverfassungsgericht. Schon die Rettungsaktion für das bankrotte Hellas im Mai diesen Jahres verstieß eindeutig gegen das bail-out Verbot im EU-Vertrag und wurde deshalb von Bruxelles mit höchst windigen sophistischen Formulierungen getextet. 


Und eine generelle Umwandlung der EU in eine Transferunion, abgesehen dass diesw wohl nicht gegen den berechtigten Widerstand deutscher, französischer und anderer Nord-EU-WählerInnen durchsetzbar wäre, die ihre hart ersparten Renten- und Sozialleistungen nicht für bankrotte PIIGS verbrennen lassen wollen, könnte spätestens am Widerstand in Karlsruhe scheitern.
(Referenz: heutige Ausgabe der FTD)

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