Dienstag

Kein offizieller Haircut? Lieber geht Hellas heimlich zum Frisör

Griechenland verweigert sich weiter einem Haircut sondern verlangt eine weitere Zinssenkung bei den Rettungskrediten
der Euro-Länder und eine erneute Verschiebung der Rückzahlung.

Trotz der drastischen EU-Bedingungen für die Sanierung des Landes stieg die Gesamtverschuldung im vergangenen
Jahr auf 142,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
– Rekord im Euro-Raum. Bis 2013 wird der Schuldenstand
auf rund 160 Prozent klettern.

Der Vorschlag des griechischen Finanzministern für eine erneute Zinssenkung stößt auf Skepsis im Kreis der anderen
Euro-Länder. „Griechenland braucht Solidarität. Diese Solidarität darf aber nicht überstrapaziert werden“, warnte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. 

Eine deutliche Zinssenkung könnte auch dazu führen, dass Deutschland die Griechen-Kredite von Ländern wie Spanien subventionieren müsste, die selbst höhere Zinsen zahlen. Wegen der horrenden Renditen griechischer Staatsanleihen
von über 20 ist es immer unwahrscheinlicher, ob Griechenland wie geplant ab 2012 einen Teil seiner längerfristigen Anleihen wieder am Markt und
außerhalb des Rettungsschirms platzieren kann. 

Und noch immer liegen Griechenlands Steuereinnahmen
trotz neuer Gesetze unter dem EU-Durchschnitt und tragen so zu den Finanzproblemen bei. 

Referenz: Artikel von Peter Ehrlich in der heutigen FTD.

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