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Hauptprofiteur im Libyenkrieg der Nato: Terroristen-Organisation Al Qaida

Die radikale Islamistenbewegung, "Groupe Salafiste pour la Prédication et le Combat (GSPC)" hat sich schon 2007 dem Terrornetzwerk al-Qaida angeschlossen und in "Al-Qaïda au Maghreb islamique (Aqmi)" umbenannt. Aqmi operiert in der gesamten Sahelzone von Mauretanien bis zum Tschad. 

Der Libyen-Krieg der Nato wird nun zum absoluten Glückfalls dieser nordafrikanischen Al-Qaida-Abteilung. Bequem können sich die Terroristen in diesen Tagen in großem Umfang schwere Waffen aus geplünderten Armeebeständen in Libyen beschaffen, darunter Flugabwehrraketen, Granaten, schwere Maschinengewehre, Sturmgewehre und Sprengstoff. Lange Konvois der Terroristen rollen tagtäglich über die libysche Grenze zu den Depots der Dschihadisten. 

Im Zug des Nato-Krieges in Libyen erreicht also die militärische Operationsfähigkeit von Al Qaida eine neu Qualität: Sie steigt im Maghreb zur am besten ausgerüstete Armee der Region auf und verbündet sich jetzt mit den von der Nato unterstützten Widerstandskämpfern gegen Gaddafi. Online hatte die Terrororganisation den Anti-Gaddafi-Kämpfern schon im Februar eindeutig ihre Hilfe erklärt. 

Der Macht der Aqmi reicht inzwischen weit über Nordafrika hinaus: In Mali verbünden sich die Terroristen mit den Tuareg gegen die Regierung. Im Niger finanzieren sich islamistische Gangs über den Drogen- und Tabakschmuggel und durch Entführungen. Das leichte Geld zieht junge Leute an.


Die guten Verbindungen von Aqmi zum kriminellen Milieu
haben den Terroristen nun offenbar auch bei den jüngsten massiven Erbeutungen schwerer Waffen im Libyen-Krieg der Nato geholfen. 


(Referenz: Artikel von Silke Mertins und Marina Zapf, FTD 6.4.11)

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