Dienstag

Die Griechenland-Pleite fiel doch nicht vom Himmel

Gerd Höhler tischt uns auf Seite 4 der Zeitung "Die Harke" in der heutigen Ausgabe vom 19.4.11 wieder mal das sattsam bekannte pro-hellenistische Märchen vom braven, armen, unschuldig in den angeblichen "Teufelskreis" (sic!) hineingeschlitterten Griechenland auf. 


Die Wahrheit sieht anders aus: Griechenland hat sich doch mit faustdick gefälschten Finanzinformationen und manipulierten Statistiken illegal Einlaß in den Euroclub erschwindelt. Wenn es mit rechten Dingen zugegangen wäre, hätte dieses Land nie die notwendigen Stabilitätskriterien erfüllen können, die für einen Euro-Beitritt notwendig waren. 


Und diese griechischen Lügen wurden von Bruxelles, Paris und Berlin offenen Auges absichtlich geduldet, denn - so können es nur PolitikerInnen formulieren, die später nicht für den Euro-Wahn blechen müssen - das war "politische gewollt" - gegen jede wirtschaftliche Vernunft. 


Griechenland als Peripherieland unterhält eine Mega-Armee und gibt so aberwitzig viel Militärausgaben aus, wie kein anderes Land in Europa. Die Regierung in Athen tut mit ihrem Militarismus so, als ob der Dritte Weltkrieg unmittelbar bevorstünde. Bei so einem Irrsinn fasst man sich doch an den Kopf. 


Wenn Griechenland seinen Militäretat um mindestens die Hälfte kürzen würde und die Hälfte, besser: mehr, seiner unproduktiv rumexerzierenden Soldaten zum Jobben ins Ausland schicken würde, dann würde das kein Jota an weniger Sicherheit für dieses Land bedeuten. Aber Griechenland könnte dann endlich mal demonstrieren, dass es die längst fällige Sanierung seiner maroden Finanzen ernst nimmt und damit bei sich selber anfängt, statt dass SteuerzahlerInnen und RenterInnen im Norden Europas immer mehr Geld in das Sanierungsfaß ohne Boden für die PIGS einzahlen müssen. 


Ich bin sehr für internationale Solidarität, aber nicht als Einbahnstrasse, wo die eine Seite nur zahlt und die andere (griechische) Seite tut wozu sie Lust hat: Steuerhinterziehung, Korruption, Immobilienspekulationen. 


Timo Soini hat recht: so kann es nicht weitergehen: dass der Norden dem Süden einfach dauernd Blankoschecks ausstellt, ohne dass sich dort im eigenen Land etwas Gravierendes ändert. 

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