Sonntag

Wie PolitikerInnen "Doktor"arbeiten schreiben

Schon wieder wird die Seriosität der Doktorarbeit eines Politiker bezweifelt: Laut Spiegel online zitiert Kultus(!)minister Althusmann aus Buchseiten, die es gar nicht gibt..., weist Bücher in seiner Literaturliste nicht nach und hat seine Bibliografie dermaßen schludrig erstellt, dass der Umgang damit zum "Suchspiel" degeneriert.


Die dürftigen Entschuldigungen des Noch-Ministers klingen verdächtig ähnlich wie die Causa Guttenberg: Überarbeitung und Familienstress. Wieder erleben wir einen Rückzug auf Raten: Erst mal werden "nur" handwerkliche Fehler eingestanden. Und noch hält der MP natürlich zu seinem Minister. Auf das Ergebnis der Uni Potsdam darf man gespannt sein.


Nachdem nun fast monatsweise reihum immer mehr sog. "Doktor-Arbeiten" von PolitikerInnen als grober Bluff enttarnt werden, fragt sich der Blogger, was wohl mit der politischen Kaste in unserem Lande los ist. Als ob sich nicht zigtausende andere Doktoranden in Deutschland auch unter schwierigen Bedingungen sehr genau an die akademischen Standards halten. 


Was motiviert gerade PolitikerInnen, sich so eklatant über die Normen von Wahrheit und Seriosität hinwegzusetzen? Nötig haben sie den Dr.-Titel sicherlich nicht. Ist es Eitelkeit? Die Kalkulation, ihre Bekanntheit immunisiere sie gegenüber Überprüfungen? Oder schlichte Hemdsärmeligkeit a la: in der Wissenschaft müsse man es - ähnlich wie im politischen Tagesgeschäft - mit den Fakten halt nicht so genau nehmen? 


Und: leisten Universitäten aus Gefälligkeits-Denken solchen Fehl-Leistungen Vorschub?

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