Montag

Wie schön: Deutschland kann keine Kriege führen - Bundeswehr ist ohne Führung

Mobile Ausgabe vom 16.05.2011

Süddeutsche Zeitung

HOME » POLITIK:


Verteidigungsminister Thomas de Maizière kritisiert die Zustände bei der Truppe und in seiner Behörde

hier die Spitzensätze aus dem SZ-Artikel:
'Die Bundeswehr', so wird der Minister zitiert, 'ist gegenwärtig nicht zu führen - auch nicht von mir.' Das Ministerium sei zu groß, die Soldaten würden an der Bürokratie ersticken. Mehr noch: Es gebe riesige Stäbe - und viele davon hätten vor allem die Aufgabe, andere große Stäbe zu kontrollieren.

Hart ins Gericht ging de Maizière auch mit der bisherigen Beschaffungspolitik. Von einem 'skandalösen Rüstungsprozess' sprach er. Es sei fatal, dass normale Beschaffungsprojekte bis zu 15 Jahre und große Beschaffungen gar 30 bis 40 Jahre dauerten. Und wenn dann endlich etwas da sei, sei es oft veraltet und werde in schlechtem Zustand oder Material geliefert. 

Dann kam de Maizière direkt zu den Soldaten, und da wurde seine Analyse auch nicht besser. Anders als es die offiziellen Zahlen suggerierten, seien derzeit nicht etwa 250 000 Soldaten im Dienst, sondern knapp 30 000 weniger, und von den 221000 könne man bei gut 40 000 Soldaten nicht sagen, wofür sie eigentlich eingeplant seien. Diese Botschaft ist interessant, wenn man sich die Lage bei der Rekrutierung der Freiwilligen anschaut. 'Hoch schwierig' nannte der Minister die Lage. Er glaube nicht daran, dass es gelinge, die geplante Sollstärke mit Freiwilligen zu erreichen. Dies sei gegenwärtig auf dem freien Arbeitsmarkt nicht zu schaffen. De Maizières Botschaft: Er halte die bisherigen Ziele für 'absolut unrealistisch'.
Stefan Braun

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen