Mittwoch

Morgen kommt der China-Mann, kommt mit seinen Gaben





Wie groß muß die Verzweiflung in Euroland schon sein, wenn man fast kniefällig sich hierzulande bedankt, dass nun der große Bruder aus dem Osten das sinkende Euro-Schiff retten will. Als ob das die Rettung wäre. China hat ja früher schon Griechenland und Portugal huldvoll mit dem Geldsack gewunken, ohne dass das dort irgend was verbessert hätte. Wenn die Chinesen sich wirklich als Käufer bei den PIGS betätigt hätten, hätten sich deren Spreads nicht so fatal entwickelt wie jetzt. Aber wenn der Euro erstmal von China abhängig sein wird, dann hat er auch keine Überlebenschance mehr. Man kann den Chinesen dankbar sein, wenn sie gerade mal keine Portugiesischen Anleihen verkaufen - eine großartige 

Währenddessen überlegt Moody’s Portugals Bonität erneut herabzustufen: Kein Glauben hat die Ratingagentur in die Nachhaltigkeit der portugiesischen Wirtschaft und Zweifel ob sich Portugal überhaupt am Kapitalmarkt refinanzieren kann. Immerhin: Portugal braucht 4,5 Milliarden Euro jetzt und im Juni nochmal 5 Milliarden Euro, um nicht pleite zu gehen. 

Wolfgang Münchau, FTD, sieht die FDP in einer dramatischen Existenzkrise, noch dramatischer als der Verfall der SPD. Ohne klare FDP-Definition was Liberalismus in der gegenwärtigen Krise sein soll, gibts für diese Partei keine Zukunft. 

Interessant zu sehen, wie die internationalen Spekulanten von der Eurokrise profitieren. Nicht indem sie Anleihen zurückfahren, sondern den  Euro selber. Lieber investieren sie z.B. in Australische Dollar, weil die australische Zentralbank ihre Zinssätze sehr viel rascher als die EZB erhöhen wird. 

(Referenz: Eurointelligence News Briefing von heute)

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