Montag

Lasst die WestLB endlich sterben

 Unter dieser Überschrift gibt Reinhard Hönighaus in der FTD vom 8.11.2010 seine Einschätzung, wie es mit der Westdeutschen Landesbank weiter gehen wird. Landesbanken sind ja eine sehr deutsches Spezifikum. Kein anderes Land leistet sich neben der Zentralbank noch so viele (unnötige) mini players im Bankwesen wie die Bundesrepublik. Lange Zeit ging das einigermaßen gut. Zwar wusste niemand so recht, warum wir so viele Landesbanken eigentlich brauchen. aber da sie nicht viel Öffentlichkeit auftraten, standen sie auch nicht im Rampenlicht. 


Erst die globale Finanzkrise in diesem Jahr brachte ein erschreckende Mißmanagement bei den Landesbanken ans Tageslicht. Speziell wurde 2010 auf einmal drastisch deutlich, welch unsägliche Spekulationen diese Geldinstitute unternommen haben, und wieviel Geld sie speziell in die ständig in Bankrottgefahr schwebenden PIGS-Staaten investiert haben. Und gerade die WestLB tat sich besonders mit Geschäften am riskanten Kapitalmarkt hervor.

    Jetzt ist die Katastrophe da, und weil keine Sanierung mehr hilft, geht der zuständige EU-Kommissar davon aus, dass die die WestLB abgewickelt und zerschlagen werden muss. Und es ist schon eine bodenlose Frechheit, wie die Banker der WestLB immer neue staatliche Sanierungszuschüsse (auf deutsch: unserer Steuergelder) anfordern. Vor paar Tagen mal wieder locker imposante 3,3 Milliarden Euro. Aber bereits der erste Sanierungbetrag von rund 3 Milliarden Euro wurde schon nach zehn Monaten zu einem Drittel verbraten.

 Man stelle sich mal vor, was von diesem Betrag Nützliches und Sinnvolles für unser Gemeinwesen hätte bezahlt werden könne. Statt dessen wird das Geld jetzt in den Schornstein geschrieben, denn die WestLB ist nicht mehr zu retten, weil sie diese Staatskredite niemals wird zurückzahlen können. Sogar andere Landesbanken haben vornehm abgewunken, als es um evt. Fusionen ging und privater Sanierer ist auch nicht Sicht. Niemand glaubt mehr, dass diese Bank je wieder rentabel sein wird.

Kein Wunder angesichts der Tatsache, dass das Land NRW und die Sparkassen als Eigner ebenso wie der Bund viel zu lange die Augen vor der miesen Realität dieser Bank verschlossen haben, so dass die Karre nun wirklich im Dreck hängt.  Noch meinen einige der Drahtzieher hinter der WestLB, dass nicht sein kann weil nicht sein darf. Aber sie übersehen, dass angesichts der internationalen Finanzkrise schon längst nicht mehr die normalen Normen gelten. Gerade hat Irlands Regierung die verstaatlichte Anglo Irish Bank abgewickelt, die für die irische Immobilienblase maßgeblich verantwortlich war. Also, auch die Tage der WestLB sind gezählt.

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