Dienstag

Irlandpleite: Newsflash von heute 8 Uhr


Eigentlich ist der EFSF nur für Staaten gedacht. Aber weil das große Problem Irlands seine kaputten Banken sind, stellt sich hier die EFSF-Frage anders. Im September musste die Regierung in Dublin die Allied Irish Bank retten. Zuvor haben ängstliche internationale Kunden rund 10 Milliarden Euro von Firmenkonten abgezogen und die EZB musste bereits über 100 Milliarden Euro an irische Banken ausleihen. Damit wird die Neuverschuldung Irlands in diesem Jahr auf sag und schreibe 32 Prozent hochschnellen.

Wenn da der Irische Finanzminister noch von "beherrschbarer Krise" tönt, ist das schon mehr Realitätsblindheit als Zweckoptimismus. Je länger Irland zögert, seine massive Finanz-Krise endlich einzugestehen und sich an die Kandare vom EFSF zu begeben - von 80 Milliarden notwendigen Euros ist dabei die Rede - umso gnadenloser werden die Anleger auf den Bankrott Irlands zu spekulieren. Damit droht ein Domino-Effekt, dessen Ausgang mehr als ungewiss ist. Nicht nur die portugiesische Presse spricht schon davon, ob Portugal die Eurozone verlassen wird. Auch in Spanien wird diese mittlerweile in der Öffentlichkeit unverblümt diskutiert. Kommt also das Ende der Eurozone? Den Blogger verwundert das nicht, denn genau das hat er prognostiziert, als Griechenland im Sommer bankrott ging.


In Griechenland stehen die Dinge weiterhin schlecht. Die EU-Statistiker haben das griechische Haushaltsdefizit gegenüber den Angaben von Athen auf nun schon 15,4 Prozent hochkorrigieren müssen. Mit Finanzmathematik haben es die Griechen offenbar nicht so sehr, es sei denn als sie ihre Finanzen damals schönfärbten, um - quasi illegalerweise - in die Eurozone kommen zu können. Dazu noch eine Erhöhung des griechischen Staatsbudget-Defizits auf über 9% der griechischen Wirtschaftsleistung. Vielleicht bekommt Hellas doch noch Geschmack an der Wiedereinführung seiner lieben Drachme.

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