Montag

Die Vertuscher sind wieder am Werk

Quelle: standard.at
Jetzt klopfen sich die EU-Minister wieder auf die Schultern. Griechenland-Pleite? Irland-Pleite? War das was? Und Schäuble vornweg im Fernsehen: "Das ist das Ende der Probleme". Der scheint auch nicht mehr durchzublicken. 

Interessant: Die Sanierungssummen wachsen bei jeder Pleite von Meldung zu Meldung an. Die Griechenland-Rettung kostete weitaus mehr als in der Presse veröffentlicht. Bei Irland hieß es zunächst: 45 Milliarden Euro, jetzt sind wir beim doppelten Betrag angelangt, sicher noch nicht die Endsumme.

Und schon kommt der Domino-Effekt: Portugiesische Wirtschaftsfachleute erwarten nach der Rettung Irlands, dass auch Portugal um Rettung nachsuchen wird, und Wirtschaftsfachleute in Spanien rechnen damit, dass sich die Geldmärkte nach einer Sanierungsaktion für Portugal dann Spanien vorknüpfen werden.

Bei Irland und Portugal wird völlig ausgeblendet, dass beide Länder tatsächlich kurz vor dem völligen Staatsbankrott stehen, weil ihre angeblich noch beteuerte Zahlungsfähigkeit auf völlig unrealistischen, viel zu optimistischen Wachstumsraten beruht. 

Ausserdem ist die Wettbewerbsfähigkeit Portugals die schlechteste in der ganzen Eurozone. Und Merkels Vorschläge für den künftigen finanziellen Rettungsmechanismus in der Eurozone wird von den Geldanlage-Märkten überhaupt nicht goutiert.

Die Eurozone ist so verflochten, dass man gezwungen ist, auch noch ihre kleinsten Länder wie Griechenland und Irland mit viel Geld vor dem Ruin zu retten. Aber dann muß man es auch bei größeren Ländern machen, und solche gigantischen Sanierungpakete sind einfach unrealistisch, was der Geldmarkt hellsichtig sieht und nun munter dagegen spekuliert. 

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