Donnerstag

Was geht uns das Schicksal eines verkorksten Entwicklungslandes an?

Starker Tobak, so ein Satz, oder? Sind da verfassungsfeindliche Umtriebe im Gange? Aber nein, so steht er, leicht anders formuliert, in der heutigen Ausgabe der FTD vom 1. Juli, auf S. 24. Und er ist auch nicht das Ergebnis von Wichtigtuerei einer FTD-Kommentarin. 





Nein, Ines Zöttl, reformuliert nur das, was unlängst immerhin der neue britische Militärminister Liam Fox endlich so klar aussprach: "Wir sind nicht zum Wohle einer Bildungspolitik in einem bankrotten Land aus dem 13. Jahrhundert in Afghanistan". 





 Wohl wahr und nun steht das Ende dieses unsinnigen militärischen Abenteuers endlich bevor. Spät zwar, aber immerhin. Ines Zöttl bringt die Niederlage der Nato in ihrem meisterhaften Kurzessay präzisest auf den Punkt:





  • Wachsende Frustration in den USA

  • Der US-Kommandant wird gechasst weil er keine Erfolge hat

  • Die Mardscha-Offensive der US: ein völliger Fehlschlag

  • Die Zahl der Toten steigt unaufhaltsam

  • Der Nato-Konsens, der Afghanistan-Einsatz sei sinnvoll, ist dahin  

  • immer mehr Länder verdünnen sich: Niederlande, Polen vielleicht?, Kanada nächstes Jahr, wer weiß wie lange UK noch bleibt (werden die Deutschen mal wieder die letzten US-Getreuen sein? BL)

  • Es gibt keine überzeugende Begründung für den Krieg = die Idee, in Afghanistan eine demokratische moderne Gesellschaft aufbauen zu können hat sich längst als obsolet erwiesen

  • Karsai bereitet sich nur noch auf den US-Abzugstermin in einem Jahr vor, setzt nicht mehr auf die US-Truppen, die dann weg sein werden, sondern verhandelt lieber jetzt schon mit den Taliban, die dann aus ihren Verstecken kommen und die Macht übernehmen werden

Jeder der wissen will, warum der Westen den Krieg in Afghanistan verloren hat, ist der ausführliche Kommentar von Frau Zöttl im Wortlaut dringendst empfohlen. (http://www.ftd.de/meinungshungrige)



Weitere Hintergrundanalysen auf: 

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57848





Quelle der Landkarte: tagesschau.de

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