Sonntag

Die Krise wird noch richtig teuer

27.01.2011, 16:07

So titelt Kolumnist Wolfgang Münchau seinen Kommentar in der FTD vom 26.1.11.

Nachdem er scharfsinnig zeigt, welche Lehren die PolitikerInnen aus der Lehmann
Brother Pleite nicht gezogen haben, entwirft er ein gruseliges Zukunftsszenario:


Bislang hat uns die EFSF keinen Cent gekostet, weil sie nur aus Garantien besteht.
Das macht sie ja gerade politisch so attraktiv: die PolitikerInnen können in 
klassischer Manier weiterhin den Kopf in den Sand stecken und versuchen, auf 
Zeit zu spielen - bis dann die Rechnung präsentiert wird. 

Die Regierung wird in Schockstarre verfallen wenn sich rausstellt, dass die PIGS 
trotz aller Beteuerungen doch nicht in der Lage sind, ihre Schulden zurückzuzahlen.
Dann muss die EFSF Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich und 
Finnland zur Kasse bitten. Und wenn Frankreich irgendwann mal seine 
"AAA"-Benotung verliert, dann hängt das ganze System nur an Deutschland. 
Das ist dann der ökonomische und politische Super-GAU. Wieder müsste 
Deutschland Hunderte Milliarden als Transferhilfe an andere Länder transferieren. 
Und wenn die PolitikerInnen in Berlin so weitermachen, dann wird Deutschland 
früher oder später nur noch zwischen zwei Katastrophen haben: Transferunion 
ohne Haftungsbeschränkung (also ein Faß ohne Boden) oder Zusammenbruch 
des Euro (den Merkel ja immer mehr zur Schicksalswährung Europas hochstilisiert).

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